Unser Herbsturlaub 2025

Eigentlich war von uns ein kurzer Herbsturlaub von Donnerstag den 25. September bis Sonntag den 28. September in Gerlos zum 30. Almabtrieb geplant und schon im Sommer gebucht worden. Da wollte ich schon entweder einen Ausflug zum Obernbergersee in der Nähe von Gries am Brenner oder einen zum Eibsee bei der Zugspitze machen. Bei beidem wurde uns abgeraten da die Staus von Gerlos in Richtung Innsbruck und danach zum Obernbergersee über die Brennerautobahn gewaltig sein sollen, und detto auch zum Eibsee, ebenfalls über Innsbruck. Dann überlegte ich, da wir ohnehin über das “Große Deutsche Eck” fahren wollten, ob wir nicht gleich die A8 weiter bis Irschenberg anstatt am Inntaldreieck in Richtung Kufstein zu fahren, und dann weiter nach Bad Tölz, Sindelsdorf, Garmisch-Partenkirchen direkt zum Eibsee nach Grainau fahren könnten, um den angeblich schönsten See und höchsten Berg in Deutschland zu bewundern.

Die Suche nach einer Unterkunft war nicht so einfach, da im Umkreis der Zugspitze entweder alles belegt oder schweineteuer war. Aber ich fand dann doch ein Hotel in Klais, in etwa 30 Minuten vom Eibsee entfernt, dass leistbar und auf der Reisestrecke in Richtung Gerlos am nächsten Tag lag. Also buchten wir von Mittwoch (24. September) bis Donnerstang eine Nacht in Deutschland dazu und verlängerten damit unseren Kurztripp um einen Tag. Leider verschlechterten sich dann die Wetterberichte immer mehr bis zum Abreisetag, und so hatten wir eher trübe Aussichten auf die paar Tage die vor uns lagen. Dennoch freuten wir uns, wieder von zu Hause wegzukommen.

Am Mittwoch war es dann so weit. Um 3 Uhr früh läutete der Wecker. Raus aus den Federn, fertigmachen, Auto beladen, mit Nukka Gassi gehen, denn um 4 war die Abfahrt in Richtung Deutschland geplant. Laut Google-Maps sollten wir zwischen 5 Stunden & 10 Minuten und 7 Stunden & 40 Minuten für die Strecke brauchen. Was für eine Angabe … Immerhin 518 Kilometer. Mein Plan war möglichst früh weg zu fahren, um den Berufsverkehr nicht voll zu erwischen. Und so gings um 3:45 Uhr schon los. 15 Minuten früher als geplant. Von uns aus über die A22, die S5 und die S33 nach St. Pölten, dann weiter über die A1 in Richtung Salzburg. In Allhaming Nord machten wir um knapp 6 Uhr die erste Rast wegen Nukka. Kaum 15 Minuten, und schon waren wir wieder auf der Autobahn. Und dann gleich nach der Auffahrt: Totaler Stopp wegen einer Totalsperre. Ein Fahrzeugbrand. Als die Meldung im Radio und am Navi kam, standen wir schon mitten drin im Stau. Und gleich zur Anmerkung: Eine Rettungsgasse wurde zwar gebildet, aber viele Vollhonks dachten sich dann, super die machen Platz für uns, und fuhren skrupellos nach vor. Dann war sie blockiert und hinten kamen die Einsatzwägen. Mehr braucht man wohl dazu nicht mehr zu sagen.

Raststation Allhaming Nord
Raststation Allhaming Nord

Es dauerte dann nicht all zu lange bis es weiter ging. Schätze mal so 15 Minuten. Nun hieß es ein wenig Zeit aufholen, war auch super gelang da wir noch wenig Frühverkehr hatten. Einzig die LKWs begannen dann schon mit ihren Elefantenrennen, was die eine oder andere Behinderung ausmachte. Die Ausbremsung des Verkehrs mit dem 100er rund um Salzburg war dann auch noch öde, und der Gipfel der Idiotie dann die Grenzkontrolle der Deutschen beim Grenzübergang Walserberg. Stehen eh nur blöd da und machen nichts, aber der Verkehr wird dadurch immer langsamer und zäher, inklusive Stau. Nach der Grenze gings auf der A8 ziemlich gut (bei einer Geschwindigkeit von 120km/h, wie ausgeschildert!) weiter. Ich frage mich ernsthaft, wozu diese deutschen Diskussionen um ein Tempolimit so viel Wind aufwirbeln, wenns ohnehin schon Streckenweise eingeführt ist.

Unser nächster Stopp war dann auf der Raststation Samerberg in Deutschland. Relativ groß, wenig Grünflächen, aber dafür entdeckten wir eine eigene Hundezone. Während Frauchen aufs WC lief, schnappte ich mir Nukka und wollte mit ihr in die Hundezone. Sie verweigerte gleich beim Eingang. Dann sah ich auch warum: Vollkommen zugeschissen! Ich frage mich immer wieder, wieso die Mehrheit der Hundehalter und -halterinnen solche Dreckschweine sind. Auch bei uns zu Hause schauts in den Hundezonen meist so aus, und auf den Feld- und Wiesenwegen rund um unser Kaff sowieso. Nun, wir haben dann doch noch eine Grünfläche entdeckt wo sich unsere “Kleine” erleichtern konnte, bevor Frauchen wieder da war und es weiterging. Nächster Halt: Direkt am Eibsee.

Raststation Samerberg (Deutschland)
Raststation Samerberg (Deutschland)

Fast 1 1/2 Stunden dauerte es dann noch, bis wir am Eibsee bei den Parkplätzen eintrafen. Und was hat uns da erwartet? Nebel! So dichter Nebel, dass wir den See nicht einmal sehen konnten. Doch zuerst einmal eingeparkt und ein Parkticket besorgt (9 Euro für 4 Stunden!!). Dann besuchten wir die Talstation der Zugspitz Seilbahn. Ein grandioses Bauwerk mit einigen Weltrekorden. Sie überwindet einen Höhenunterschied von 1945m auf einer Strecke von 4450m. Befördert in der Stunde 580 Personen (120 pro Kabine, mit WLAN, Scheibenheizung, und Panoramaglasboden!) vom Tal auf knapp 1000m Seehöhe bis zur Bergstation auf 2962m Seehöhe. Dabei überwindet sie die hächste Stahlbaustütze der Welt mit 127m Höhe und das längste freie Spannfeld von 3213m Länge! Der Bau kostete in etwa 50 Millionen Euro… Der Preis, wenn wir raufgefahren wären? 69 Euro pro Person (Berg- und Talfahrt) sowie 7 Euro für Nukka. Also in Summe 145 Euro (1995 Schilling für Oldies!)!! NEIN DANKE! Das ist es nicht mehr wert mit einer Seilbahn zu fahren.

Gleich nach dem Besuch der Talstation, wo ich auch eine Hutnadel erwerben musste, kam gerade eine Kabine vom Berg herunter. Gespenstisch tauchte sie vielleicht 30m vor der Talstation aus dem Nichts auf. Vollkommen lautlos glitt sie auf ihren Tragseilen in die Station hinein. Ich muss aber anmerken, dass sie in Natura weit kleiner wirkte als auf so manchen YouTube-Videos die ich über den Bau der Seilbahn gesehen hatte. Irgendwie enttäuschend, aber trotzdem ists ein eindrucksvolles Bauwerk. Also zurück zum Plan, der uns mit einer Wanderung um den Eibsee führen sollte. Das Bergpanorama war uns ja schon mal nicht vergönnt, also latschten wir zum See rüber. Am Kiosk kauften wir auch noch eine zweite Hutnadel, um gleich darauf von der draußen angebrachten Speisekarte des “Eibsee Pavillons” geschockt zu werden. Preise, die man sich als Normalverbraucher nicht vorstellen kann. Zum Beispiel eine Currywurst mit Pommes um knapp 21 Euro!! (Anmerkung: Im Internet fand ich die Webseite mit Speisekarte, und da sind vollkommen andere, billigere Preise, angegeben! Will man die Leute vor Ort abzocken?? Ich hab leider kein Foto von der Karte vor Ort, aber ein älteres im Internet gefunden wo die Currywurst schon 18,50 kostete!) Da pfeift man aufs Essen in diesem “Restaurant”. Also ab auf den Rundweg um den Eibsee.

Übrigens: DAS wollten wir anstatt dem Nebel sehen:

Bildquelle: https://karwendelbilder.de/eibsee-zugspitze-grainau.html

Der Eibsee selbst liegt in etwa auf 973m Seehöhe, ist an seiner tiefsten Stelle 35m tief, und Privatbesitz der Eigentümer des Eibsee Hotels (seit 1884). Entstanden ist er durch einen gewaltigen Bergrutsch vom Massiv der Zugspitze vor ca. 3500 Jahren. Der Rundweg selbst ist ca. 7,5km lang und sollte laut Angaben an den Tafeln ca. 90 Minuten in Anspruch nehmen. Wir brauchten 2 1/2 Stunden weil unsere graue Wasserratte natürlich an jeder nur möglichen Stelle ins Wasser wollte und auch ging. Das Panorana war ……. grau. Nur Nebel, keine Sicht aufs andere Ufer, keine Inseln zum Bewundern, keine Bergsicht. Es blieb die ganze Runde GRAU. Aber der Weg selbst war wirklich schön angelegt, leicht zu gehen, keine wirklich steilen Stellen, und zu dieser Jahreszeit nicht mit tausenden Menschen bevölkert wie im Sommer. Wirklich gut fanden wir die vielen “Müllinseln” wo Mülltonnen bereit standen. So konnte es für niemanden eine Ausrede geben, seinen Dreck nicht entsorgen zu können (und ihn wo zu hinterlassen, speziell Hundehaufen). Auch nett war die Tatsache dass uns fast jeder der uns entgegen kam, wie es ab 1000m Seehöhe so üblich ist, grüßte! Dazu komme ich aber später noch einmal zurück. Wie erwähnt, Nukka nutzte die Runde total aus und badete trotz der niedrigen Temperaturen von Wasser uns Luft ausgiebig. Mit einem absolut sauberen “Hündchen” kamen wir dann vor 13:30 Uhr zurück zum Parkplatz. Wir entschieden uns nicht hier in der Gegend was essen zu gehen, sondern in unser gebuchtes Hotel zu fahren. Das Landgasthaus Sonnenhof in Klais. Die Fahrt vom Eibsee zum Sonnenhof dauerte keine halbe Stunde. Somit war es kein Problem nach der langen Anfahrt vom Morgen und der Seenrundwanderung.

Der Check-In verlief rasch und problemlos. Wir wurden freundlichst empfangen und eingewiesen. Das Zimmer war ausreichend groß, mit Balkon, und hell. 150 Euro für eine Nacht mit Frühstück für 2 Personen inkl. Ortstaxe, Hund frei, da darf man heutzutage nicht klagen. Nachdem wir alles verstaut hatten, was schnell ging da wir extra für diesen Aufenthalt gepackt hatten, und der Rest für Gerlos im Wagen blieb, ruhten wir uns ein wenig aus. Ich mützelte eine Runde, denn die kurze Nacht holte mich dann doch ein. Am Abend gingen wird dann runter ins Restaurant um eine Kleinigkeit zu essen. Was soll ich dazu schreiben? Zwei Tafelspitzbrühen mit Kräuterpfannkuchenstreifen (bei uns einfach: Frittatensuppe) und zwei Schnitzel nach Wiener Art mit Pommes (zwei schöne große Schnitzel pro Teller!), zwei Getränke dazu, und das um 55 Euro. Nicht billig aber große Portion, sehr gute Qualität, und mit wirklich freundlichem Personal serviert! Nein, da darf man nicht meckern. Und hier gabs auch eine Currywurst mit Pommes um 10 Euro! Nicht 21 wie am Eibsee!! Nach dem kulinarischen Highlight des Tages machte ich noch schnell mit Nukka eine Gassirunde, und dann gings ab in die Dusche und danach ins Bett. Ich war hundemüde und morgen wartete wieder eine lange Autofahrt auf uns.

Nach einer angenehmen Nacht war Frauchen schon mit Nuk’ unterwegs als ich aufwachte. Also raus aus dem Bett, fertigmachen, das Frühstück rief. Jetzt kam die Stunde der Wahrheit, und warum ich eigentlich auch ein Hotel in Deutschland buchte, und nicht gleich weiter nach Gerlos fuhr. Gleich mehr dazu. Als meine Beiden zurück waren, ließen wir Nukka wie gewohnt im Zimmer (sie ist ja voll brav wenn sie warten muss, hat noch nie was zerstört, heult nur Anfangs ganz kurz und gibt dann Ruhe) und machten uns wieder auf den Weg in die Gaststube zum Frühstück. Auch heute wieder freundliche Begrüssung, ein liebevoll gedeckter Tisch und ein Frühstücksbuffet das keine Wünsche offen ließ. Und jetzt, zu meiner Überraschung: Es war leise! Die anderen (deutschen) Gäste unterhielten sich genauso wie in den österreichischen Hotels aber leise! Es gab kein lautes Quer-über-den-Tisch-Plärren, kein Kindergeschrei, kein Herumlaufen, keine lautes Gelächter über dümmliche Aussagen oder Witze die wohl nur jene verstehen die sie rauslassen, nichts! Sowas von angenehm! Und genau das wollte ich wissen. Sind die Deutschen zu Hause in ihrem Land auch so derart rücksichtslos und egoistisch/arrogant wie bei uns, wenn sie auf Urlaub sind? NEIN, definitiv nicht! Komischerweise wissen sie da, was Anstand und Benehmen ist. Mir ist das schon am Eibsee aufgefallen, als so ziemlich alle die uns begegneten auch grüßten, ohne dass wir zuerst den Mund aufmachen mussten. Ehrlich gesagt, wir kamen gar nicht dazu erste zu sein, weil sie fast alle schneller waren. Wieso klappt das in ihrer Heimat und bei uns nicht? Oder ist das eine andere Urlauberschicht die wir da trafen? Ich weiß es nicht, aber ich war sehr positiv überrascht und muss wohl einige Ansichten bezüglich unserer deutschen Nachbarn neu überdenken, wenn es um sie ihn ihrem eigenen Land geht.

Das Frühstück selbst war wie schon oben geschrieben perfekt. Nichts fehlte. Auch da gabs perfekt freundliche Bedienung, und als wir dann die Abrechnung beglichen blieb noch Zeit für ein Quatscherl. Dabei haben wir erfahren, dass auch bei unseren Nachbarn das Problem einer arroganten, rücksichtslosen und selbstverherrlichenden Bevölkerung immer schlimmer wird. Na dann, willkommen im Club! Im deutschsprachigen Raum dürften wohl die selben Probleme um sich greifen. Wir aber sagen Danke an das Team des Sonnenhofs, für die wirklich nette Zeit die wir da verbringen konnten. Es hat alles gepasst!

Und weiter gehts, wir fahren gegen 9 Uhr ab in Richtung Krün, Wallgau und Vorderriss. Die kostenpflichtige Mautstraße Wallgau-Vorderriss schlug sich mit 6 Euro zu Buche, war aber die einzige Verbindung nach Hinterriss zum Großen Ahornboden und die Eng Alm, unserem nächsten Ziel. Die Straße führt übrigens durch das malerische Isartal, wo wir auch kurz für Nukka stehen blieben. Die Mautstraße zwischen Hinterriss und Eng kostete dann nochmals 7 Euro bis wir am Ziel, der Eng Alm waren. Dafür ist der Parkplatz da kostenlos gewesen. Auch ein positiver Aspekt. Der Weg vom Parkplatz zum Almdorf hinten war in kaum 10 Minuten erledigt. Das schafft wohl jeder. Die Eng Alm selbst haben wir diesmal nicht besucht, dafür aber wieder den Bauernladen. Hier gibts ein paar verdammt gute Käsesorten und so nebenbei auch andere Schmankerln und Souvenirs. Einige Käse ging dann mit. Ist Pflicht, wenn man schon da ist. Danach retour zum Parkplatz, noch schnell den Eng-Kiosk besucht und auch hier 2 Sorten Käse ergattert, um dann wieder durch die Ahornböden (der Ahornstamm mit dem riesigen Hallimasch drauf stand auch noch immer) zurück in Richtung Vorderriss zu fahren.

Wir wollten auf der Retourfahrt noch die Garberlalm besuchen (Hier gibts die beste Hühnerminestrone!), die war zu diesem Zeitpunkt dann aber leider geschlossen. Also fuhren wir ab Vorderriss in Richtung Sylvensteinsee und über den Damm rüber Richtung Österreich und den Achensee. Von da aus dann über Strass im Zillertal nach Schlitters zur Zillertaler Trachtenwelt, wo wir gegen 13:50 Uhr eintrafen und wie immer eine Kaffeepause einlegten, und schauten was es Neues im Geschäft gab. Ohne weiteren Einkauf, aber dafür zufrieden ob des feinen Cafe Latte den es da gibt, gings danach weiter in Richtung Mayerhofen, zu unserem Specklieferanten, der Metzgerei Gasser.

Und ja, wir haben wieder groß eingekauft *lach*. Die Qualität ist eben eine ganz andere als man bei uns zu Hause bekommt, und die Preise passen dafür. Noch dazu spare ich mir die Versandkosten, wenn ichs in Mayerhofen gleich direkt mitnehmen kann. Und nach all den Besuchen und Einkäufen kamen wir endlich um 16 Uhr im Hotel Glockenstuhl bei unseren Gastgebern Christine und Hannes Eberl samt Familie und Team an. Wir wurden wie gewohnt freundlichst empfangen, diesmal vom Junior der seine Sache echt gut machte und es ihm auch sichtlich Spaß machte die Hotelgäste an der Rezeption zu begrüßen. Check-In dauerte nicht lange, und schon machten wir uns zusammen mit Nukka auf den Weg zum Bauernmarkt, den wir auch noch besuchen wollten. Die Anbieter sind zwar meist die Gleichen wie immer, aber diesmal war auch wieder der Weinstand mit dem absolut feinen Sturm (heuer leider kein roter …) dabei, und da schlugen wir auch zu. Ja, er schmeckte wieder gut und war wohl von feinen Reben erzeugt. Süss und brandgefährlich. Anschließend dann ab ins Hotel, Abendessen, und Ende des Tages wie man so sagt. Genug ist genug, und Nuk’ war auch schon leicht gesäuert weil wir so viel besucht hatten.

Ein neuer Tag, ein neues Glück. Donnerstag, und nach einer fast durchwachten Nacht fiel es mir schwer aus dem Bett zu kommen. Nukka war extrem lästig und weckte mich im stundentakt um gestreichelt zu werden. Keine Ahnung was mit ihr los war, für mich wars brutal. Das Frühstück ließ ich mir trotz Müdigkeit schmecken. Im Glockenstuhl ist das genauso ein Highlight wie das Abendessen. Die Küche und das Service (Danke auch an Andrea und Roland!) passen hier einfach. Was heute am Plan stand? Nunja, geplant war die Kainzenhüttenalm im Zillergrund, aber: Gerade heute Ruhetag! Zum Glück hab ich vorher nachgeschaut. bevor wir uns die Fahrt über die B165 über Hainzenberg und Mayerhofen angetan hatten. Diese Strecke ist mir ein Graus wenn die D’s und NL’s da unterwegs sind. Aber das Thema haben wir ja jedesmal wenn wir in Gerlos sind. Fakt ist auch, dass unsere lieben “Gäste” aus dem Nachbarland und speziell heuer auch den Niederlanden, sich wieder aufführten als wären sie alleine im Ort, alleine im Hotel und alleine auf den Wanderwegen und Hütten. Traurig dass es immer so abläuft mit denen. Und jetzt am Saisonende wo die meisten Schranken wegen des bevorstehenden Almabtriebs offen waren damit die Einheimischen ungehindert zu den Almen können, nutzten das auch gleich mal die Österreich-Urlauber aus besagten Ländern um mit ihren Kraxen bis vor die Almhütten zu fahren und in den Tälern alles zuzuparken. Sie werdens nie kapieren. Auch nicht, dass man die Hunde nicht frei auf die Wiesen mit Rindern laufen lässt oder zu ihnen für Selfies hinkräult. Sie verstehen auch nicht was “festes Schuhwerk” in den Bergen bedeutet, und schlendern in Schlapfen und Halbschuhen herum. Kein Wunder dass heuer wieder so viele Unfälle mit denen passiert sind. Schuld sind dann immer die anderen, und alles wird deswegen verklagt. Wenn ich da ein Landwort mit Vieh wäre, oder für den Weg verantwortlich, es wäre schon gesperrt und kein Durchgehen mehr. So lange bis jene es sich merken und sich dementsprechend verhalten.

Wir sind also heute so gegen 10 Uhr ins Schönachtal gewandert. An der Jörgleralm vorbei, nach hinten ins Tal zur Lackenalm. Da machten wir dann eine Einkehr, da unten am Parkplatz die Issalm als geschlossen gekennzeichnet war, verzichteten wir auf eine anschließende Wanderung noch weiter ins Tal hinein. Nach ein paar Zirberln und einem Getränk wollten wir dann wieder zurück zur Jörgleralm und dort für einen wunderbaren Topfenstrudel mit Vanillesauce einkehren. Doch daraus wurde leider nichts. Wie schon erwähnt war da alles von unseren “Freunden” zugeparkt und die Hütte vollkommen voll. Mit Hund keine Chance da einen Platz zu bekommen, da die Deutschen ihre Hunde nie kurz nehmen oder sogar unangeleint herumlaufen lassen, was wir mittlerweile als eine rücksichtslose Frechheit empfinden. Also gingen wir weiter zum Parkplatz runter, und beschlossen, auf unser Stammplatzerl den Aussichtspunkt am Durlaßboden Stausee zu besuchen, wenn er denn offen hat.

Und ja, er hatte offen! Es war 13:10 Uhr und der letzte Tag heuer, also Glück gehabt. Auch hier gibts einen tollen Cafe Latte, oder wenn die Witterung passt einen traumhaften Eiskaffee. Als Saisonabschluss bekamm Nukka diesmal sogar ihre Eiskugel spendiert. Die sind da auch sowas von freundlich. Ein Besuch ist hier auf alle Fälle empfehlenswert, schon alleine wegen der Aussicht auf den Speichersee. Danach fuhren wir wieder nach Gerlos zurück, und freuten uns schon auf das Abendessen, und ich mich aufs Bett nach der letzten Nacht.

Yesss, der Grund warum wir hier sind, findet heute am 27. September statt: Der 30. Gerloser Almabtrieb! Ein Volksfest. Um 9 solls losgehen, aber wie schon voriges Jahr gabs da wieder widersprüchliche Angaben. Ich gehe mal grundsätzlich davon aus, dass so ein Event mit Beginn der Straßensperre (angegeben von 10 bis 15 Uhr) anfängt. Doch Irrtum, die ersten Kuhherden waren schon um 9 Uhr angekündigt. Also mussten wir uns beeilen, mit Nukka noch ordentlich gehen weil sie im Zimmer bleiben musste (die Menschenmassen und den Lärm tun wir ihr nicht an) und wir auch noch frühstücken. Wir haben sicher den ersten Abtrieb verpasst, aber beim zweiten um 9:30 Uhr standen wir schon in der Menge und bewundertem die toll geschmückten Kühe die an uns vorbeizogen. In kürzester Zeit war der Ort mit Menschen geflutet und die Straße dicht. Wahnsinn was sich da abspielte. Ein richtiges Volksfest. Und die meisten davon: Holländer und Deutsche. Am besten fand ich die “Oranjes” wenn sie in Tiroler Tracht mit ihren Holzschlapfen daherkamen. Oida! Passt null zusammen, aber das ist denen sowas von wurscht. Genauso die Deutschen wenn sie mit den Fliesjacken von der Trachtenwelt herumstolzierten, mit dem Österreich-Wappen am Rücken! Wie nennen die Woken sowas? Kulturelle Aneignung? Ah! Da machts nichts aus? *hahahahaaaaaa* Wir haben ja doch den schöneren Adler, auch wenn er pleite ist … (Hab ich auch erwähnt dass ich noch müder wie am Vortag war, weil Nukka wieder nachts lästig wurde?)

Die komplette Fotogalerie davon hab ich Euch am Ende der Seite via FB verlinkt!

Das Treiben im Ort wurde dann immer größer. Von überall tönte laute Musik daher. Die Massen schoben sich über die Hauptstraße, und jedesmal wenn eine Herde kam hatten die Securities alle Hände voll zu tun, um die Smartphoneterroristen die alles und jeden fotografieren wollten von der Straße zu bringen. Kühe nehmen keine Rücksicht auf Papparazzis. Die trampeln sie einfach nieder. Gleiches Spiel als die “Schnalzer” auf ihren wunderschönen Norikern durch den Ort ritten und alle 200m ihr Können zeigten. Auch da hieß es höchste Konzentration für die Aufpasser. Manche haben auch da nicht geschnallt, dass wenn sie das Ende der Peitschen in die Fresse kriegen, es nicht so gut ausgeht. Aber vielleicht gilt auch hier nur mehr das Sprichwort: Nur durch Schaden wird man klug? Nein, sie schnallens einfach nicht. Irgendwie schafften wir es dann einmal die Hauptstraße rauf und wieder runter, kauften natürlich ein bisserl ein, und holten auch unsere im Sommer schon bestellte Holzuhr von Bernhard Rauch der mit seinem Stand anwesend war ab. Das Teil ist sowas von schön geworden! Danke dafür!

So verlief der Tag wie im Flug, und uns wurde bewusst, dass wir am nächsten Tag schon wieder die Heimfahrt antreten mussten. Auch wenn wir das gar nicht wollten. Am Abend erledigten wir dann noch die Rechnung, übernahmen die für uns bestellten Pölster (Danke fürs Besorgen!) und genossen das letzte Abendessen für heuer im Hotel Glockenstuhl. Es war natürlich geschmacklich traumhaft wie immer. Als Abschluss dann noch eine Abendrunde mit Nukka und in der Hoffnung heute schlafen zu können dann ab ins Bett, ein wenig fernschauen, und traumlos weil hundemüde bis Sonntag früh (fast) durchgeschlafen.

Sonntag morgen vertreibt Kummer und Sorgen? Da wir beides zum Glück nicht hatten, war alles gut. Frauchen war schon mit Nukka draußen, ich packte den Rest unserer Sachen zusammen, dann gingen wir noch ausgiebig frühstücken um anschließend den Wagen zu bepacken. Wieder fuhren wir mit viel mehr nach Hause als wir mitgebracht hatte. An was das wohl liegt? Wir sollten uns das Shoppen abgewöhnen. Dann ging es relativ schnell, Nuk’ wollte sofort in den Wagen also brachte ich sie raus, und dann verabschiedeten wir uns noch von unseren Gastgebern Christine und Hannes. Es war wieder ein angenehmer und toller Aufenthalt (bis auf die lärmenden “Urlauber” die ich schon viel weiter oben erwähnte), und um 9:15 saßen wir schon alle im Wagen und fuhren entgegen dem ursprünglichen Plan nicht über Krimml und Mittersil nach Hause, sondern über Hainzenberg (B165) und die Zillertal Straße (B169) durch den ewig zugestauten Brettfalltunnel und der A12 wieder übers “Große deutsche Eck” nach Hause. Es hieß, Sonntag wäre ja kein Berufsverkehr also sollte es auch keinen Stau geben. Google Maps sagte: Kein Stau! Die Wirklichkeit sagte: Lauter Oranjes und Deutsche unterwegs, extrem zäher Verkehr ohne Grund. Der Grund ist aber klar, die fahren alle in den Nebenstraßen weil sie meinen so einen vermeintlichen Stau umgehen zu können, und wenn sie dann zurück auf die Hauptstraße müssen, dann bleiben ihre Landsleute trotz Vorrang pausenlos stehen um die reinzulassen! Der Stau ist also von diesen lieben Urlaubern hausgemacht! Aber nachdem die Deutschen wohl aus Angst vor Vereinsamung auf der Straße gerne in Staus stehen um schützende Autorudel zu bilden, denke ich darüber einfach nicht mehr nach. Hat eh keinen Sinn. Kaum waren wir dann an der Grenze (wo es auch wieder staute, weil die Deutschen meinten, Kontrollen durchführen zu müssen!), ging es dann relativ flott voran.

Ein bisserl was geht immer mit nach Hause …

Erst an der Raststation Mondsee machten wir dann der ersten Halt wegen Nukka (12:06 Uhr) und später dann noch auf der Raststation Schallaburg (14:30 Uhr). Anschließend gabs nur noch ein Ziel: Nach Hause, wo wir auch so gegen 15:50 Uhr also nach knapp über 6 1/2 Stunden Fahrt samt Pausen eintrafen. Jetzt musste nur noch der Wagen entladen, Nukka versorgt, und alles zu Hause weggeräumt werden, dann war es das vorläufig für heuer.

Raststation Mondsee
Raststation Mondsee
Raststation Schallaburg
Raststation Schallaburg

Hier habt Ihr vorläufig alle Fotos auf Nukkas FB-Account, bis ich die Zeit dazu finde, sie hier auf meinem Server hochzuladen.

Sollte Euch dieser kleine Reisebericht gefallen haben, lasst einen GB-Eintrag oder Kommentar da, und wie immer: Fett geschriebene und blau hinterlegte Wörter sind Links zu weiteren Infos über die erwähnten Orte. Viel Spaß beim Anklicken!

Nachtrag: Zu Hause musste ich herzhaft lachen! Warum? Beide Hutnadeln die wir uns in Deutschland kauften (Zugspitze und Eibsee) waren “Handgefertigt in Salzburg”! Wieder bestätigt sich: Wir haben halt Qualität! *lach*

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