
Ich stöbere ja gerne in diverse Foren und Gruppen, wo ich mir von der Tiroler Küche das eine oder andere Rezept abschauen kann. Bei meinen letzten Recherchen, stolperte ich über “Tiroler Grattler”, eine Art Kartoffelgulasch, das aber nicht so gemacht wird, wie wir es bei uns gewohnt sind. Ich dachte mir: Gut, das probier ich! Und heute war es soweit.

Die Zutatenliste:
1,5 kg Kartoffeln, gewürfelt
5 Stk. Karotten (ca. 300g), geraspelt
1 1/2 Zwiebel, gewürfelt
500g Braunschweiger Wurst, gewürfelt
1 1/2 EL Senf (Estragon)
2 EL Tomatenmark
4 TL Paprikapulver, edelsüss
1 TL Paprikapulver, edelsüss geräuchert
1 TL Kümmel, gemahlen
4 TL Majoran
1/2 TL Tekau Pepa (meine Pfeffermischung, schwarzer Pfeffer tuts aber auch)
Salz nach Geschmack
4 EL Öl
1 Liter Wasser
Und so wirds gemacht:
Alle Zutaten vorbereiten damit es danach schneller geht. Kartoffeln schälen, würfeln. Zwiebel schälen und auch würfeln. Die Braunschweiger in Würfel schneiden, und die Karotten raspeln. Die Gewürze (Paprikapulver, Kümmel, Pfeffer, Majoran, Pfeffer, Senf und Tomatenmark) mit ein paar EL Wasser zu einer Paste verrühren und gut durchmischen.





Das Öl in einem großen Topf heiß werden lassen und die Zwiebel darin glasig werden lassen. Karotten und Kartoffeln hinzufügen und ein paar Minuten unter Rühren auch anschwitzen.



Nun 0,2 Liter Wasser hinzufügen und die Gewürzpaste gut unterrühren. Es soll sich alles gut vermengen und eine einheitliche Farbe bekommen. Den Rest des Wassers dazu gießen und ab jetzt 20 Minuten leicht köcheln lassen.



Nun kommt noch die gewürfelte Braunschweiger dazu, und dann lässt man den Topf in Ruhe nochmals ca. 20-30 Minuten leicht dahinköcheln bis die Kartoffeln bissfest durch sind. Mit Salz (ich mags eher mit Vegeta) abschmecken, bei Bedarf mit Kartoffelstärke oder Mehl eindicken/binden, und fertig ist die Speise!

Geschmacklich fantastisch! Ich wünsch Euch, falls Ihr das nachkocht, gutes Gelingen und lasst es Euch schmecken!
Info zum Wort “Grattler”:
Kartoffelgulasch wird in manchen Tiroler Regionen und besonders in Bayern, als “Grattler” bezeichnet weil das Gericht ursprünglich von den “Grattlern”, also Menschen die mit kleinen “Kratten” (Bollerwagen) nach Bayern gezogen sind und dort gekocht worden ist. Die “Grattler” waren oft Tiroler die mit ihrem Hab und Gut mit dem Wagen über die Alpen gekommen sind.
Als “Grattler” haben die Bayern die Tiroler beschimpft als sie mit der ganzen Familie und nur dem kleinen Wagen mit Obst und Gemüse drin nach Bayern gezogen sind.
Auch heute noch wird der Ausdruck “Grattler” abwertend als Schimpfwort gebraucht, Speziell für finanzschwache Leute, und undredliches Gewerbe. Letzteres nennt man “Grattlerwirtschaft” oder asoziales Verhalten (“Des is a Grattler!”). Sogar Wohnwagen werden spöttisch als “Grattlervilla” bezeichnet. Aufpassen heißt alle Mal bei der Verwendung dieses Wortes, denn es kann juristische Folgen nach sich ziehen!