Ebensee am Traunsee, ein Kurzurlaub im April 2019

Lange war ein Wochenendurlaub geplant, kurzfristig hatten wir wegen der Wetterlage gebucht, aber trotzdem war die Vorhersage dann innerhalb von wenigen Tagen grottenschlecht. Trotzdem ließen wir uns nicht von unserem Vorhaben abbringen. Zu Groß war schon die Freude auf die Erholung vom Alltagsstress, der mir in den letzten Monaten schon ziemlich zugesetzt hatte.

Am Freitag den 26. April war es dann so weit. Wir luden unser Gepäck und unsere schon seit dem Vortag ungeduldig herumtollende Nukka in den Wagen, und machten uns auf die 280km lange Strecke nach Oberösterreich auf. Zuvor wollten wir aber noch zum Almsee im Almtal, der fast auf der Strecke lag. Ein Abstecher zu einem Geheimtip sozusagen.

Trotz Freitag war die Autobahn A1 halbwegs vernünftig befahrbar und wir kamen gut voran. Eine kleine Rastpause für unsere Hündin legten wir natürlich auch ein. Die Raststelle Lindach musste dafür herhalten. Nicht gerade gut geeignet aber eine kleine Wiese hat sich dann doch gefunden damit unsere Kleine ihr Geschäft erledigen und sich die Pfoten vertreten konnte.

Pause für Nuk’ bei Lindach

Weiter gings dann über Sattledt, Ried im Traunkreis, Grünau im Almtal am “Deutschen Haus” vorbei bis zum Almsee direkt am “Seehaus Geishüttner”, wo es auch einen großen Parkplatz gibt. Von hier aus machten wir uns dann auf den Weg rund um den See entgegen dem Uhrzeigersinn. Rundweg Almsee lautet die Beschilderung. Der Weg ist super angelegt und wir waren fast alleine unterwegs. Einfach klasse und vollkommene Ruhe. Die wenigen Wanderer die uns entgegenkamen sind nicht einmal erwähnenswert, abgesehen von jenen Uneinsichtigen die auch hier wieder mit leinenlosen Hunden unterwegs waren und nicht einmal genug Anstand hatten ihre Hunde abzurufen, sondern nur mit einem dämlichen Grinsen an uns vorbeitrotteten. Überall das gleiche Spiel in Österreich.

Der Parkplatz beim Almsee.

Nukka nutze die Gunst der Stunde und schmiss sich bei der erstbesten Gelegenheit ins eiskalte Wasser und schwamm eine Runde. Typisch Russin! Null Kälte- oder Schmerzempfinden. Ich bewundere diese Härte der Malamutes. Die knapp 6,8km lange Runde um den See sollte dann fast doppelt so lange dauern als üblich, weil unsere Wasserratte nur mehr im Wasser sein wollte. Jede Stelle wurde ausgenutzt um ans und ins Wasser zu gelangen. Ich denke, sie sollte mal ein Fisch werden, kein Hund. So kamen wir dann an den Parkplatz Seeklause am anderen Ende des Almsees, wo wir wieder so eine Freiläuferbegegnung hatten die keiner braucht, und spazierten dann auf der anderen Seeseite wieder gemächlich zum Ausgangspunkt retour. Der Rückweg war dann nicht ganz so schön, weil der Weg parallel und knapp neben der Landstraße verlief, und ein Stück sogar direkt auf dieser gegangen werden musste. Zum Glück war nicht viel los auf der Straße, und so schafften wir es ohne Probleme zum “Deutschen Haus” das vorerst geschlossen aussah, aber bei näherer Betrachtung dann zwar geöffnet gewesen ist, aber dunkel und einen nicht wirklich einladenden Eindruck machte. Wir gingen weiter zum “Seehaus”.

Nukka die Wasserratte

Im “Seehaus” kehrten wir dann ein. Die Begrüßung war freundlich, die Bestellung von uns wurde aufgenommen, das Chaos nahm seinen Lauf. Zuerst passierte mal lange nichts, dann kam die Suppe, irgendwann dann die Getränke, und nach weiterer langer Wartezeit endlich das Kalbswiener, auf das wir uns freuten. Leider war meines mehr als durchzogen, und rechtfertigte den Preis nicht. Aber egal. Immerhin 70 Euro legten wir dann für alles zusammen ab. Eine Vanille-Eiskugel für Nukka inklusive. Den Aufenthalt haben wir trotzdem genossen, denn wir hatten Glück mit dem Wetter. Die Sonne kam raus, es wurde echt warm, und die Gegend war einfach super. Danach machten wir uns auf den Weg nach Ebensee.

Gut eine Stunde und 40 Minuten brauchten wir auf der Strecke Almsee, Mühldorf, Gmunden, Altmünster und Traunkirchen bis nach Ebensee. Wir hatten unser Kommen schon telefonisch angekündigt, und so wurden wir in der Pension Sybille von unserer Gastgeberin schon erwartet und freundlichst begrüsst. Da wir bei der Reservierung die Hündin nicht angegeben hatten, weil Hunde OHNE Zusatzkosten wohnen durften (Einfach super!) war die Inhaberin so frei, und gab uns sogar anstelle des ursprünglich für uns geplanten Zimmers ein größeres, damit wir mehr Platz hatten. Ich finde das einfach genial und auf alle Fälle lobend erwähnenswert! Da wir nur Nächtigung mit Frühstück gebucht hatten, fuhren wir nach dem Einchecken noch nach Ebensee ins Zentrum um ein wenig einzukaufen.

Nukka, entspannt am Balkon der Pension Sybille

Nach einer durchschlafenen Nacht gings am nächsten Morgen zuerst Mal mit Nukka raus. Ich habe unsere Gastgeberin am Vortag noch gefragt wo es am Besten wäre, mit der Hündin “Gassi” zu gehen, dürfte aber was falsch verstanden haben, und so bog ich in einen Wiesenweg auf eine Wiese ab, von wo aus man schön hinunter nach Ebensee blicken konnte. Nukka sah dann unten eine kleine Herde Kühe, setzte sich hin und beobachtete faszinierend die Tiere. Im gleichen Moment schrie von unten ein Bauer zu uns hoch. “Schleich di!” … “he, schleich di!” klang es plötzlich mehrmals durch die Morgenstille. Nun, offensichtlich waren wir auf seine Weide geraten, aber mich so anzuschreien, da merkt man wohl die Intelligenz dieses Kuhbauern. Erstens ging ich auf einem Weg der wie bei uns einem Wiesenweg ähnelte. Es war kein Zaun, es gab kein Schild! Also woher sollte ich wissen, dass wir auf dessen Weide standen?? Nukka hatte auch weder gepiselt noch einen Haufen gemacht, also was solls? Egal, wir drehten um, und gingen weiter ion Richtung Wald, wo wir dann einen Weg in diesen fanden. War dann eine schöne Runde am Morgen, die wir hier machen konnten.

Immer wo raufklettern. Das ist unsere Nuk’.

Dann gings ab zum Frühstück. Es gab kein Buffet, aber auf unserem Tisch fand sich alles was man sich zum Frühstück erwartete, frisch und ausreichend. Einfach toll. Unsere Gastgeberin gesellte sich am Nebentisch zu uns, und wir plauderten allesamt über alle möglichen Themen. Ja, so macht man gerne Urlaub.

Das Wetter für heute war laut Vorhersagen nicht gerade einladend, und es tröpfelte auch schon leicht. Trotzdem wollten wir zu den Langbathseen, was wir auch machten. Direkt am See gibts einen großen Parkplatz, von dem aus wir unsere Wanderrunde starteten. Es war nicht einfach, Nukka vom See fernzuhalten, aber vorne am Strandbad durften Hunde nicht hinein. Auch wenn es noch nicht geöffnet hatte, es gab Schilder, und wir hielten uns auch daran. Ist ja nicht so schwer, Regeln einzuhalten. Auch wenn es 80% der Hundehalter nicht schaffen weil die Ignoranz leider weit verbreitet ist. Am (leider trotz Schild “ganzjährig geöffnet” geschlossenen Langbathseestüberl) vorbei, machten wir uns auf den Spaziergang zum hinteren Langbathsee auf den wir auch umrunden wollten. Der Regen hielt sich in Grenzen, und so machte es trotzdem Spaß. Auch hier waren wir fast alleine und begeneten nur 4 Wanderern, aber wieder einigen Vollpfosten mit unkontrollierten leinenlosen Hunden die auch wieder nicht abgerufen wurden. Doch die Fußhupen wagten sich diesmal ohnehin nicht zu Nukka heran, währe ihnen auch nicht gut bekommen. Dann kamen wir am hinteren Langbathsee an, und der Regen wurde stärker. Die Umrundung konnten wir dann ohnehin nicht machen, weil der Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt war, was andere nicht davon abhielt trotzdem da durch zu latschen. Ist ja egal, wenn was passiert dann gibts ja eh die durch die Allgemeinheit bezahlte Bergrettung, nicht? Unverständliches Verhalten …

Hinterer Langbathsee

Wir kehrten also um, und gingen auf der anderen Uferseite wieder zum Parkplatz retour. Natürlich nicht, bevor Nukka ausgiebig im hinteren Langbathsee baden konnte. Sie ist einfach eine Wasserratte! Ich hab nicht auf die Uhr gesehen, und so kann ich gar nicht sagen, wie lange wir für diese Runde brauchten. Es ist aber auch egal, es war schön und erholsam. Da der Tag noch lange nicht vorbei war, überlegten wir, was wir noch machen könnten, und entschieden uns, noch zum Offensee zu fahren. Der lag nicht weit entfernt, und wir starteten los. Dort wollten wir auf der “Jausenstation Seeau am Offensee” was essen gehen. Tja, es war uns dann nicht vergönnt. Nun schüttete es, und die Zufahrt zur Jausenstation war von beiden Seiten des Sees her nicht möglich. Und im Schüttregen wandern wollten wir nun nicht wirklich. Also fuhren wir weiter nach Bad Ischl wo wir im “Gasthaus Zum Bären” einkehrten. Leider wurden wir hier enttäuscht. Freundlich empfangen wurden wir, keine Frage, aber die Speisen selbst waren nicht das Gelbe vom Ei. Ich freute mich auf einen Lachs auf Rahmnudeln, bekommen hatte ich eine vor Gräten strotzende Lachsforelle auf Nudelpampe mit Kräutern drin. Und der Fisch war schon fast kalt. Auch was meine Frau bekam war nicht wirklich einladend am Teller. Aber wie erwähnt, freundlich waren sie da, und auch preislich wurden wir nicht über den Tisch gezogen. Wenigstens was.

Anschließend fuhren wir wieder zurück nach Ebensee, und sahen uns dann noch den Rindbach Wasserfall an. Nukka war ja vom vorigen Sommer schon Klammgeübt, also hatte sie kein Problem mit den Holzsteigen da. Bis wir am Wasserfall ankamen klappte es einwandfrei. Dann führte der Weg weiter nach oben, und wir kamen auf eine Treppe aus Gitterrosten an. Diese wollte unsere Hardcore-Hündin partout nicht nehmen, und kletterte beinhart daneben die Felswand hoch! Leider hatte ich keine Hand frei um davon ein Foto zu machen, der Anblick war genial, wie sie da im oberen Drittel dann mit gespreizten Pfoten hing und doof schaute weil sie nicht weiter wusste. Nach unten konnte sie nicht mehr, nach oben fehlte ihr der Plan. Also musste Herrli einschreiten und helfen. Ich beeilte mich die Treppe hoch, und sicherte sie mit der Leine damit sie nicht nach unten stürzen konnte, dann zog ich sie langsam mit Leine und Geschirr die restliche Wand hoch. Sie verstand sofort was ich vorhatte, und kletterte das restliche Stück vorsichtig hoch. Geschafft! Als Dank gabs viele nasse Hundeküsse. Von hier aus, ging der Weg dann nur mehr auf Waldboden weiter, steil, aber ohne Gitter und ähnlichem. Frauli machte schlapp und drehte wieder um, Nukka und ich arbeiteten uns bis nach oben weiter vor. Von hier aus gingen wir dann den Forstweg wieder hinunter. Eine Traumaussicht entschädigte für den Aufstieg. An der kleinen Brücke unten am Rindbach trafen wir uns wieder und gingen dann gemeinsam zum Wagen zurück. Der zweite Tag war fast vorrüber, und wir kehrten in die Pension zurück. Auch den Wasserfall konnten wir ohen Regen genießen, da es kurzfristig aufklarte. So hatten wir einen schönen zweiten Tag erleben können.

Nukka in ihrem Element. Klettern.

Am Sonntagmorgen gabs dann wieder ein tolles Frühstück. Anschließen wurde dann gepackt, und wir machten uns mit unserer wirklich braven Hündin wieder auf den Heimweg. Es war ein erholsames Wochenende, und wir haben wieder was Neues gesehen. Es gibt so schöne Flecken in Österreich, da muss man nicht ins Ausland fahren. Leider werden die Naturjuwele bei uns nicht beachtet, man muss ja fliegen und dorthin reisen wo der Massentourismus vorherrscht. Nix für uns! In der Ruhe liegt die Kraft, Hektik und Menschenmassen haben wir die ganze Woche während wir arbeiten müssen. Da brauchen wir das nicht auch noch im Urlaub.

Wenn Ihr also Ruhe und Erholung sucht, dann ist Ebensee sicherlich eine Empfehlung, genauso wie die Pension Sybille wo wir waren. Günstig und hundefreundlich. Zu finden auch über Booking.com oder im Internet.

Mai, 05.05.2019

Alle Fotos unseres Kurzurlaubs findet Ihr hier: Kurzurlaube 2019

Die Pension Sybille findet Ihr hier: Pension Sybille

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