Der Autofahrer, die Melkkuh der Nation

Der Autofahrer, die Melkkuh der Nation

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Montag Morgen, die ersten Zeitungen durchgeblättert, und schon ist der Tag eigentlich versaut. Alleine wenn ich als Techniker und damit Berufsfahrer sehe, wie man die Autofahrer mittlerweile abzockt, dabei aber immer mehr auch behindern will, weil wir Autofahrer ja die Bösen sind, umso mehr bekommen ich einen Hass auf manche Politikerinnen in Wien und auch auf Bundesebene …

Es beginnt schon mit dem Spritpreis:

Wollten die Grünen vor der Einführung des (T)Euro nicht schon einen Spritpreis von 20 Schilling haben? Nun, diese Forderung wurde ja mit Beitritt zu EU erfüllt. Ein Spritpreis von € 1,45 entspricht bereits diesem geforderten Mindestpreis. Begründet wurde das mit dem Ölpreis von $ 110 pro Barrel Öl am Rohstoffmarkt. Man muss es wohl glauben, wenn man es sagt, oder? Die Steuern auf den Sprit bei uns dienen ja auch nur dem Klimaschutz, und nicht dem Futtertrog für die Politik und den kopflosen Ausgaben dieser “Experten” ohne nachzudenken, dass es sich um hart erarbeitetes Steuergeld handelt.

Mittlerweile ist der Ölpreis auf teilweise unter $ 50 gesunken, hat sich also mehr als halbiert. Und der Spritpreis? der lag kurz bei knapp 1 Euro, und steigt seitdem wieder stetig an! Der Ölpreis liegt aber weiterhin beim derzeitigen Tiefststand. Nun ist es der Wertverfall des Euros, der daran schuld ist, dass wir teuer tanken müssen!

Also Ausreden finden Politik und die Mineralölkonzerne  immer wieder, wenn es darum geht, Profit zu machen, und Steuern zu kassieren! Dabei wäre es einfacher zu sagen: “Leute, wir zocken Euch ab, weil unsere Aktionäre Gewinne sehen wollen, und der Staat die Einnahmen zum Abwenden eines Bankrotts braucht!” Das wäre zumindest ehrlich, doch haben wir schon einmal einen ehrlichen Politiker oder Konzerninhaber erlebt? Ich nicht …

Die KFZ-Steuer, die auch erst wieder mal kräftig erhöht wurde, ist das nächste das einem sauer bei uns in der Alpenrepublik aufstößt: Mein erstes Auto war ein Opel Kadett C (Benzin) mit 50 PS. Ich klebte damals Stempelmarken mit 50 Schilling im Monat. Das entspricht € 3,64 … für meinen späteres 6-Zylinder Taunus (Benzin) musste ich mit 120 PS Motorleistung 220 Schilling, also 16 Euro im Monat berappen. Heute fahre ich einen Espace 4 (Diesel) und bleche für 120 PS sage und schreibe jetzt € 43,648 (600,61 Schilling) im Monat! Dabei waren es bis 28. Februar 2014 “eh nur” € 38,72 (also 532,80 Schilling) und wurde mit 1. März 2014 um satte € 4,928 (67,81 Schilling) erhöht!

Ich schreibe hier die Schillingpreise deswegen auch hinein, weil die meisten Leute mit den kleinen Eurozahlen nicht wirklich die Relationen der Preise verstehen. Das war ja der Grund für den Euro, dass er so gewählt wurde. Ein Segen für die Wirtschaft, und niemand bekommt die wahren Teuerungen mit …

Drittes Beispiel: Die Autobahnvignette. Im Jahre 2000 eingeführt, kostete das “Autobahnpickerl” € 39,97 (550 Schilling), heute im Jahre 2015 sind wir auf € 84,40, also satte 1161,37 Schilling! Eine Verdoppelung! Was haben wir als Gegenleistung bekommen? Den Luft-100er, Temporeduzierung auf 100 km/h in Tirol, Tempo 80 in Salzburg, und jede Menge an neuen Überwachungskameras und Radarkästen, damit auch die Exekutive und die Länder gut von uns leben können! Und so ganz nebenbei regelmäßige Verkehrsbehinderungen durch den unkoordinierten Baustellenwahn.

Wie schauts in Wien aus? Da wird der Abzocke die Krone aufgesetzt! Das Parkpickerl (den Anrainern als Waffe gegen die Pendler verkauft) wurde eingeführt und massiv ausgeweitet. Doch in Wahrheit dient das Parkpickerl der Abzocke der eigenen Bevölkerung! Nur überrissen haben sie es nicht. Denn Kurzparkzonen hat’s schon fast überall gegeben, also mussten die Pendler ohnehin Parkgebühren berappen. Die 30er-Zonen, die der Umwelt nicht dienlich sind (Hat sogar die Obergrüne zugegeben), und auch dem Lärmschutz nichts bringen, diese Zonen sind nur dazu da, den verkehr massiv zu behindern, und die anarchistischen Radfahrer und Fußgänger zu schützen. Abgesehen von der Möglichkeit der massiven Abzocke durch die Exekutive.

Das Zusammenlegen von “Blau”- und “Weißkapplern” hat eine Parkraumbewirtschaftungstruppe hervorgebracht, die nun nicht mehr zu Zweit patrouillieren  muss (wegen der Zeugenaussagekraft), sondern auch alleine ihr Unwesen treiben kann, denn das Wort dieser “Beamten” zählt mehr als jenes der Bevölkerung. Und: der Durchsatz hat sich verdoppelt, weil einzeln kann man mit denselben Leuten weit mehr Stadtgebiet abklappern als vorher. Die Wegelagerertruppe wurde aber sowieso auch aufgestockt, denn die Einnahmen sprudeln für die Stadt! Anrainerparkplätze, ach welch gute Idee! Doch auch wieder nur zur Abzocke eingeführt! Als Handwerker, Techniker, Lieferant, etc. darf man NICHT auf den Anrainerparkplätzen parken! Nicht mal halten und ausladen! Komisch, dass auch hier in Sekunden ein Abzocker parat steht und Erlagscheine austeilt! Es dürfte sich zu einem Wiener Volkssport entwickelt haben, die Autofahrer abzucashen wo es geht …

Übrigens sind auch die Unternehmer der “roten Gilde” nicht ganz untätig in Wien. Parkgaragen sind so teuer wie noch nie, und zocken ebenso ungeniert die Autofahrer ab. Während man in Wien bis zu 3,50 Euro (knapp über 48 Schilling) am Tag für das Parken in P&R-Anlagen bezahlt, ist es bei uns in Niederösterreich KOSTENLOS! Leider sind unsere Plätze meist durch Grenzland-Wiener belegt … warum wohl? Und es sind meist genau jene, die gegen die Pendler in Wien wettern.

Das Strafmaß für Schnellfahr- und Falschparkdelikte wurde mit der Ausrede, dass damit die  Verfolgung von ausländischen KFZ-Lenkern erst möglich wird teilweise drastisch erhöht oder verdoppelt. So kostet ein falschparkticket statt 21 (289 Schilling) Euro nun 36 Euro (495 Schilling)! Aber ich wage es zu bezweifeln, dass die Ausländer nun vermehrt zur Kasse gebeten werden … die pfeifen nämlich darauf das zu zahlen, und auch in den Medien wurde verlautbart, dass die Strafen dieser Lenker zum Großteil ein “Abschreibposten” sind. Komisch. Aber bei uns wird beinhart alles geholt, was zu holen ist.

Ich habe selbst für 5 Minuten parken (ich musste da so stehen, weil ich ein schweres Gerät zu einem Kunden in 20 Meter Entfernung liefern musste, und im Umkreis von gut 300m kein Parkplatz frei war), bei dem mein Seitenspiegel 10cm über eine weiße Linie ragte, eine Anzeige bekommen, weil ich angeblich einen Anrainer (der mit seinem Auto VOR seiner Einfahrt parkte!) beim Einfahren in seine Garage behinderte! Diese 5 Minuten sollten 115 Euro Strafe kosten. Ich beeinspruchte die Anzeige, weil von 1 1/2 Stunden Behinderung die Rede war, und gab 2 Zeugen und das GPS-Log meines Firmenwagens als Beweis an. beide Sachen wurden als Gegenbeweis vom Magistrat Wien abgelehnt! Die Strafe stieg natürlich mit jedem Einspruch an, und ich sah keine Chance, diesen Abzockern zu entkommen, also reichte ich ein Ratengesuch ein. Ohne einer Antwort verhängte man mir eine Lohnpfändung über 160 Euro! Ihr könnt Euch vorstellen, was ich diesen “lieben” Beamten dort wünsche …

Ich könnte noch stundenlang Beispiele aufführen, aber ich denke das reicht, um aufzuzeigen, wie wir eigentlich abgezockt werden! Es ist nicht mehr lustig, wenn man auf ein Auto angewiesen ist und damit arbeiten fahren muss.

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