Ein “Amaretto” der keiner ist, aber noch besser schmeckt!

Ja liebe Freunde, es war wieder einmal so weit! Nachdem ich meinen ersten selbst angesetzten Amaretto vom Sommer reifen hab lassen, ist ein Kostprobeflascherl mit zu unseren Freunden nach Kärnten gereist. Dort machte ich die Probe aufs Exempel, und ließ unsere kulinarischen Scharfrichter davon kosten.

Die Kostprobe … welch eine schöne Farbe!

Das eindeutige Abstimmergebnis: Fabelhaft! Das heißt nun? Versuch geklappt, es wird ein neuer angesetzt! Diesmal lasse ich Euch dabei teilhaben, weils einfach Spaß macht, selbst was Gutes zu produzieren. Es beginnt nicht mit Mandeln wie man es von einem Amaretto gewohnt wäre, sondern mit Zwetschgen!! Genauer, mit den Kernen:

Die Kerne von 2kg Zwetschgen waren mein Begehr!

Dazu habe ich 2kg Zwetschgen entkernt, denn die Kerne sind das was wir brauchen! Schmeißt die wurmstichigen Dinger aber weg, wir wollen ja keinen Tequila produzieren, und nehmt nur die gute Ware. Die Zwetschgenhälften selbst kann man einfrieren und später für Kuchen verwenden, daraus Powidl machen, oder auch für Rumzwetschken verwenden. Nix bleibt übrig, man arbeitet ja sparsam!

Was ihr noch braucht (für 100g Kerne):

100g Zwetschgenkerne (Ausschließlich UNVERSEHRTE Kerne verwenden!)
1/2 Vanillestange (Bourbon-Vanille)
1/2 Zimtstange (Nehmt den Ceylon-Zimt, der ist am hochwertigsten!)
1 ganzer Sternanis
250g Brauner Kandiszucker
0,7 Liter Korn 38%ig

That’s it!

Das ganze Zeug stopft ihr nun in eine gut verschließbare Flasche und lässt das Gerümpel da drinnen mal 5-6 Wochen – am besten in der Sonne an einem warmen Ort – reifen. Bei mir steht “la bottiglia” am Fensterbrett.

Der frische Ansatz ist ganz hell.

Zwischendurch alle 3-5 Tage mal durchschütteln. Nach der ersten Reifezeit wird gekostet. Jetzt kann noch bei Bedarf mit Kandiszucker verfeinert werden. Wem das “Blausäure-Höllengebräu” zu stark ist, kann dann noch mit Wasser strecken bis man den gewünschten Alkoholgehalt erreicht. Ich hab meinen ersten auf 38% gelassen, und der war echt spitzenmäßig gut!

Wenn Farbe und Geschmack passen (nach Euren Wünschen), dann filtert den “Amaretto” durch ein feines Baumwolltuch um alle Schwebstoffe zu entfernen und füllt ihn in saubere Fläschchen um. Danach noch gut 4 Wochen nachreifen lassen. Er ist fertig, wenn er wie Öl in die Gläser fließt und am Glas haftet!

Aufgrund des Alkoholgehalts dürfte die Haltbarkeit kein Thema sein, aber ich versichere Euch: Nach dem Öffnen hat dieses Gesöff keine lange Lebenserwartung!

Lasst Euch das Ding schmecken – Es ist echt ein Hammer!

Wenn Dir diese Anleitung gefallen hat, lass doch einen GB-Eintrag oder Kommentar da! Dann freut es mich umso mehr ab und an Mal einen Rezept-Tipp hier zu posten. Danke!

Update vom 29.09.2021:
Mittlerweile reift der Amaretto nun schon 12 Tage, also fast 2 Wochen. An der Farbe erkennt man bereits dass die Brühe wieder was Feines wird.

29.09.2021 – Die Farbe ist schon am besten Weg zu einem hervorragenden Ergebnis

Update vom 30.11.2021:
Mittlerweile reift der Amaretto nun schon knapp 2 1/2 Monate. Eine erste Verkostung war ein bisserl enttäuschend. Er ist scharf geworden. Entweder liegts am Ansatzkorn (ich hab diesmal einen anderen Hersteller verwendet, weil der ursprüngliche nicht mehr erhältklich war) oder an der Zwetschgensorte (auch die war diesmal eine andere). Alles andere wurde von mir 1:1 gleich gemacht.

Farbe passt, er ist richtig fein ölig geworden, aber zu scharf. Mal sehen was man damit anstellen kann um süffig zu werden.

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