Schlehenfeuer … noch ein selfmade Likör

Schlehen am Strauch. Was die Vöglein mir halt übrig gelassen haben. Noch ist es eigentlich zu früh für die Ernte, aber bevor alles weg ist …

Normalerweise erntet man Schlehen (Schlehdorn – auch Schwarzdorn oder Sauerpflaume) erst um die Weihnachtszeit im Dezember. Warum? Weil der Frost und der mehrere Wochen andauernde gefrorene Zustand die Schlehen erst süss und gschmackig machen. Aber nachdem sich die Vogelscharen an den bei uns sehr rar gestreuten Schlehenbüschen (wo auch noch wirklich große Beeren drauf sind) zu schaffen machen, musste die Ernte nun schon Ende Oktober erfolgen, sonst wäre gar nichts mehr da.

Aus Schlehen kann man sehr viel machen: Schlehenmarmelade, Schlehensaft und -sirup, Schlehenwein, Schlehenschnaps, und auch Schlehenlikör. Schlehen enthalten gesunde Flavonoide, Gerbstoffe, Pektin und viele Vitamine (u.a. A, B1, B2 und B6). Die Früchte wirken adstringierend (zusammenziehend), entzündungshemmend, schleimlösend und anregend und helfen bei Erkältungen, Fieber, Harnwegsinfektionen und Verdauungsstörungen. Also eine wirklich gute Sache, so eine Schlehe!

Und weil sie so gesund ist, und ich mich heuer ganz auf die Produktion von schmackhaften Likören für den Eigengebrauch spezialisiert habe, versuche ich nun ein im Internet gefundenes Rezept: Schlehenfeuer!

Die Zutaten sind genau 4 an der Zahl:

  • 1 Flasche mit 1 Liter Inhalt und gutem Verschluss
  • Schlehen, Menge für 1/3 der Flasche
  • 6-8 Eiszapfen (das sind Zuckerln!)
  • Ansatzkorn oder Wodka, je hochwertiger desto besser (38-40%ig)

Zuerst müssen die Schlehen jedoch einmal gewaschen und alle Verunreinigungen entfernt werden. Danach wandern sie für 2 Wochen in die Tiefkühltruhe oder das Eisfach des Kühlschranks. Ausgenommen, sie waren schon so lange gefroren, weil ihr sie im Dezember nach den Frösten geerntet habt.

Schlehen gut waschen und danach für 2 Wochen einfrieren.

Nach der Wartezeit werden die Schlehen angetaut, und in die Flasche gefüllt. Füllstand ca. 1/3 der Flasche. Nun kommen die Eiszapfen dazu:

Eiszapfen! Kennen wir doch alle aus unserer Kindheit, oder?

Nun die Flasche mit Korn oder Wodka vollfüllen und für 2 bis 3 Wochen an einen dunklen, zimmerwarmen Ort stellen, dann filtern und in eine andere Flasche umfüllen. Mindestens 3 Monate nachreifen lassen! Also sollte mein Schlehenfeuer im März 2022 fertig sein … mal schauen, wie sich dieser Likör entwickelt.

Timeline zum Schlehenfeuer:

25.10.2021 – Geerntet und gewaschen, eingefroren.
08.11.2021 – Schlehen antauen und abfüllen. (Vorgezogen auf 31.10.2021, Halloween!)
29.11.2021 – Filtern und umfüllen! (Vorgezogen auf 23.11.2021)
29.03.2022 – Ende der Mindestreifezeit, verkosten!

Der Ansatz 2021 zu Halloween:

Dann kamen die beiden Flaschen in den zimmerwarmen und dunklen Kasten zum Reifen.

Die Farbe des Gesöffs nach nur 1 Tag!! Gefällt mir was da offensichtlich Gutes heranreift:

Erst 1 Tag im Flascherl, und schon so eine schöne Farbe! Das wochenlange Warten wird furchtbar werden …

Am 23.11.2021 habe ich die beiden Flascherln gefiltert und umgefüllt! Welch Traumfarbe das Safterl nun schon hat!

Gefiltert, umgefüllt und mit einer Traumfarbe zum Reifen eingelagert! Ich freu mich schon auf März 2022!

Am 24.12.2021 haben wir bei einer “Kleinverkostung” festgestellt, dass das Schlehenfeuer bitter wurde. Nachdem wir es mit Kandiszucker aufgepeppelt hatten, meinten alle, jetzt wäre es süffig und gut. Nun denn, die beiden anderen Flaschen sind nun mit je 8 Teelöffel Kristallzucker (weißen Kandiszucker hatte ich leider keinen auf Vorrat) aufgemotzt. Der soll sich nun mal auflösen und ziehen. Silvester kosten wir dann wieder.

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