Herbsturlaub in Gerlos in Tirol

Wie schon im vorherigen Urlaubsbericht angekündigt, nun der von unserem Urlaub im September. Diesmal ging es am Wochenende nach Mallnitz, und dann weiter wieder nach Gerlos ins Hotel Glockenstuhl (Heuer schon zum zweiten Mal weils so super war!).

Die Entscheidung nach Mallnitz zu fahren fiel relativ kurzfristig, da die Baustelle auf der A10 mit stundenlangen Staus für uns ein Anfahrtsproblem nach Gerlos darstellte, und die Ausweichstrecken über das “kleine Deutsche Eck” sowie auch das “große Deutsche Eck” wegen massenhafter Baustellen und Behinderungen auch zu einer Staufalle geworden sind. Mit Hund im Heck ein NoGo. Also überlegte ich, doch über den Süden zu fahren, einen Tag irgendwo auf der Strecke zu übernachten, und dann weiter zu fahren.

Ursprünglich war die Anfahrt nach Gerlos ohnehin am Sonntag geplant, da kein Zimmer mehr für Samstag frei war. Es war Almabtrieb und alles belegt. Dann kam mir die Idee, doch über den Semmering, die Innerkrems, die Nockalmstraße, und den Millstädter See nach Mallnitz zu fahren. An der Nockalmstraße wollten wir dann unsere Speck- und Wurstvorräte ergänzen. Die Zechneralm war das Ziel.

Am Samstag den 23.09.2023 um 6 Uhr morgens waren Sack & Pack samt Hündin im Wagen, und wir unterwegs. Die Durchfahrt durch Wien ging ohne Probleme, und das erste Pausenziel beim Billa in Gloggnitz war nach einer Stunde erreicht. Wurstsemmeln einkaufen für Frauli, Gassigang für Nukka. Kaum 15 Minuten später waren wir dann schon am Weg Richtung Semmering und die S6 nach Leoben. Die Fahrt verlief relativ schnell, nur das Stück zwischen Thomatal und Innerkrems war ein wenig abenteuerlich. Die Straße schmal, der Asphalt naja, aber wenig Verkehr also alles gut. In Innerkrems bei der Mautstelle zur Nockalmstraße kam gleich die erste Überraschung. Die Maut betrug € 21,50! Um 5 Euro mehr als das letzte Mal! Aber nur für Verbrenner! Für Duracelkraxn und Hybride kostete die Maut nach wie vor € 16,50 und wird als Öko-Ticket an den Mann gebracht. Wir haben also eine zusätzliche Strafmaut bezahlt, weil wir einen Diesel fahren! Eine Frechheit! Ich fragte dann extra noch, ob die Almen und Hütten oben offen sind, was eindeutig mit einem “Ja” beantwortet wurde. Also fuhren wir los. Fast alleine machten wir Reide um Reide (Kehren) und schraubten uns die Nockberge hoch. Endlich kam die Zechneralm (1920m) in Sicht, und wir stellten uns auf den Parkplatz der sonderbar leer war. Und ja, richtig geraten, die Zechneralm war wegen Ruhetag geschlossen! An einem Samstag! Etwas gesäuert und ohne Vorräte machten wir uns auf den Weg weiter nach oben. Nächster Halt war die Eisentalhöhe auf 2049m ü.A.. Ab auf den Parkplatz, pessimistisch mal hin gegangen, und … offen! Welch Wunder! Zuerst wollten wir schnell mit Nukka einen Gassigang machen, doch leider bestand da auf den Wiesen überall ein ausgeschildertes Hundeverbot. Also musste sie noch ein wenig warten. Wir hatten noch ein paar Stationen. Jetzt kauften wir mal ein bisserl was ein, und schnell machten wir uns wieder auf den Weg. Nächstes Ziel: Silva Magica, nur mehr auf 1700m ü.A.! Langsam kamen wir von den Bergen kurz wieder runter. Von der Silva Magica aus wollten wir zur Wolitzenhütte wandern. Sie ist ja in nur 15-20 Minuten erreichbar und Nukka konnte endlich herumlaufen und ihre Geschäfte erledigen. Tja, und hier genau wieder das Problem der Falschauskunft an der Mautstelle! Die Hütte war geschlossen!

Genau in dem Moment wo wir schon wieder umdrehen wollten kam der Hüttenwirt daher, weil er im Stall seine Tiere versorgen musste. Wir fragten ob zu sei, und die Antwort: Ruhetag! (Laut seiner Aussage stand unten am Parkplatz ein Schild. Wir hatten keines gesehen! Erst nach dem Abstieg sahen wir das Schild, aber am zweiten Parkplatz wo wir halt nicht standen …). Alexander (Schuss, der Hüttenwirt) öffnete uns jedoch ohne viel Aufsehens und bot uns Getränke gegen eine “freie Spende” an! Was ist der Kerl nett!! Sowas findet man selten. Wir nahmen an, der bekam eine gute Spende und wir durften uns sogar draußen noch setzen und in Ruhe unsere Getränke konsumieren. Da wir schon einmal hier waren, zeigte ich ihm das Foto seiner Hündin das ich voriges Mal gemacht hatte. Er war begeistert. Ich sagte ihm zu, es ihm zu schicken wenn wir wieder zu Hause sind, was ich auch verlässlich getan habe. Er machte uns auch noch darauf aufmerksam, dass auch die Glockenhütte zumachen wollte, weil nichts los war, also hatten wir es nun ein bisschen eilig. Nach dem Durstlöscher machten wir uns daher rasch wieder auf den Weg zum Wagen. Es ging ja noch weiter und die Zeit drängte …

Weiter zur Glockenhütte auf 2024m Seehöhe. Also wieder hinauf. Dort wurde nochmals der Vorrat ergänzt, ein nettes Plauscherl geführt, und keine 15 Minuten später waren wir schon wieder am Weg in Richtung Windebensee auf 2000m ü.A.. In seiner jetzigen Gestalt wurde er von Menschenhand durch Vergrößerung eines vorhandenen kleineren Gewässers geformt, wir aber kennen ihn nur so wie er derzeit ist. Jetzt schlug nochmals Nukkas Zeit. Sie konnte endlich raus, und wir machten uns zu Fuß auf den Weg den kleinen aber feinen See zu umrunden. Endlich konnte sie sich die Pfoten vertreten, und hatte sichtlich Spaß daran. Nur das Wasser mied sie, dürfte ein wenig zu kalt gewesen sein … *lach*. Danach, mit glücklichem Hund im Auto, weiter zum nächsten Stop: Das war dann in Bad Kleinkirchheim bei Carinthia Moden. Etwas für Frauchen. Gefunden hat sie auch etwas. Frauen, die finden immer was.

Nachdem nun alles im Wagen verstaut war, machten wir uns auf, die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Wir hatten noch 1 1/2 Stunden Fahrt vor uns. Und dann endlich kamen wir in Mallnitz an. Einquartiert haben wir uns für die eine Nacht bei Hotel Mallnitz Appartements. Eine ungarische Familie mit zwei wunderschönen American Akitas. Auch bei ihnen waren wir schon einmal Gast und auch sehr zufrieden. Vorerst fuhren wir noch nach hinten zum Stappitzer See um Nukka ihre Pfoten vertreten zu lassen. Im Hotel eingecheckt haben wir aber erst nach unserem anschließenden Besuch bei Rosi & Uwe vom Cafe Donath. Das war ein Pflichtbesuch, weil sie ihre Pforten mit Ende September 2023 leider schließen werden. Eine Kaffeelegende und zwei absolut nette Menschen entziehen sich dann der Öffentlichkeit. Die wunderbaren Torten und auch Pralinen sind aber weiterhin bestellbar! Wir verbrachten einen schönen Spätnachmittag bei den beiden, genossen den Cafe Latte und die leckeren Torten, dann wurden wir langsam müde, fuhren noch kurz beim alten “Gutenbrunner” vorbei (die neuen adeligen Besitzer hatten wohl geschlossen) und checkten anschließend in unserem Hotel ein. Morgen ist ja auch noch ein Tag, und die Weiterfahrt nach Gerlos stand auch vor der Tür.

Resume über Mallnitz: Es wird immer weniger Angebot, die Freunde von uns haben sich in alle Winde verstreut, den “Gutenbrunner” wie wir ihn kannten (mit Wolfgang und Claudia) gibts nicht mehr, Rosi hört auf, die Badwirtin hört auf, von manchen anderen die wir kennen haben wir vorsichtig gesagt eher schon Negatives gehört (Preise, Qualität, usw.), also muss man es als gegeben betrachten, dass das vielleicht unser letzter Besuch war. Nach 17x ists nun wohl vorbei. Schade. Zum Abschluß sind wir noch bei uns im Hotel essen gegangen, Qualität ok, Preis angemessen, mehr gibts da nicht zu berichten. So ging Tag 1 zu Ende, und hier noch die Fotos davon:

24.09.2023 – Sonntag! Frühstück! Ausgiebig, alles vorhanden was man braucht, nette Bedienung. Auschecken, alles im Auto verstauen, dann wieder zum Stappitzer See, Frühstücksgassigang, und schnell einen Abschiedsbesuch bei Rosi und Uwe im Cafe Donath. Gegen Mittag verließen wir dann Mallnitz. Mit einem weinenden und einem glücklichen Auge. Weinend weil es absehbar ist, dass es das letzte Mal war (vielleicht schauen wir mal bei einer Vorbeireise wieder ins Dorf), mit einem glücklichen weil wir uns schon so auf Gerlos freuten. Da gabs ja noch vieles zu entdecken, und im Gegesatz zum Sommer war diesmal prächtiges Wetter angesagt. So fuhren wir also in Richtung Lienz, Matrei in Osttirol (ja auch da haben wir schon geurlaubt!) zur Felbertauernstraße. Wieder mussten wir 13 Euro Mautgebühren blechen. Maut ist der Goldesel der Straßenbetreiber in Österreich. Die schweineteure Vignette reicht ja nicht. Wir entschlossen uns, auch diesmal wieder am Hintersee einen Zwischenstopp einzulegen und zur Jausenstation Gamsblickhütte zu schlendern. Badetime für Nukka sozusagen. Gesagt getan, wir stoppten nach der Fahrt über die Felbertauernstraße und der Zufahrt zum See am (gebührenpflichtigen!) Parkplatz. Sofort fielen uns wieder die Tücher und Kaftane auf. Es ist wieder schlimmer geworden. Die Wiese vor dem See vollkommen belagert. Nur mehr Schnörkselschriftschreibende unterwegs. Trotzdem marschierten wir unter den Hassblicken gegen uns da durch und ließen Nukka in den See. Sie genoss es! Am Spaziergang zur Gamsblickhütte wurden wir kurz von einem Erwähnten gefragt “Is this a wolf or a dog?”, ich bin weiter und hab den einfach ignoriert. Blöde Frage aber auch. Die Antwort bekam der von meiner Frau. Sie ist halt so. Da es noch relativ frisch und nieselig war, war die Hütte natürlich gerammelt voll, und alles was einen Hund mit hatte drängte sich auch da hinein. Wieso eigentlich? Haben die alle kein gscheites Gewand? Wir saßen draußen, zu Essen gabs nichts (Saisonende), Getränke ja (auch Zirberne), also beeilten wir uns und machten uns zum Wagen auf. Endspurt war angesagt! Nur noch 1 Stunde bis Gerlos! Und da kamen wir auch so um 16 Uhr herum an … endlich! Der Glockenstuhl hatte uns wieder, und die herzliche Brgüßung bestätigte uns, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten um ein zweites Mal heuer hier zu urlauben. Wir checkten ein, machten es uns im selben Zimmer wie im Sommer gemütlich, gingen knapp 18 Uhr noch Abendessen (welch ein Traum diese Küche doch ist!), machten noch die Nukka-Runde, und schließlich fielen wir ins Bett und schliefen uns entspannt aus.

Fotos von Tag 2? Ja, hier:

25.09.2023 – Guten Morgen Gerlos! Ein strahlend blauer Himmel und die Sonne begrüßten uns schon am Morgen! Das kann ja nur ein schöner Tag werden, so mein Gedanke (Vorab als Spoiler: Es kam anders … *hahahaaaa*). Nuk’s Morgenrunde erledigt, dann ausgiebig gefrühstückt. Wir mussten stark sein für den heutigen Tag! Was Neues wollte entdeckt und erkundet werden: Der Stausee Zillergründl und das “Klein Tibet” waren das Ziel! Also alles zusammengepackt, im Rucksack alles für Nukka dabei (Wasser, Snacks, etc.), den VRSÖ-Acticitypass für die neuen Hüttenstempel, und los gings über die berüchtigte B165 nach Hainzenberg und runter nach Zell am Ziller. Weiter gings nach Mayrhofen und den Umfahrungstunnel zur (kostenpflichtigen!) Mautstraße hinauf zum Zillergrund. Am Parkplatz der Bärenbadalm wollen wir dann parken und auf den Bus zur Staumauer umsteigen, da man nicht weiter mit dem Wagen fahren konnte. Wir hatten schon am Vortag eine Debatte wegen des Beißkorbes für Nukka. Sie kennt das nicht, musste nie einen tragen. Ich hatte zwar einen dabei, der stammte noch von unserem Rüden und war leicht anpassbar, aber getragen hat sie ihn vorher noch nie. Aussage meiner Frau: “Das ist hier in Tirol nicht so ernst, das geht auch ohne…”. Ich sagte ihr dass es nicht so sein wird, und hatte echte Bedenken. Auch hier hatten wir an der Mautstelle gefragt ob oben alles offen sei, “Ja” war wieder die Antwort und wir bezahlten brav …

Die Bergstraße war eng, eng und gefährlich. Ich konnte mir nicht vorstellen was ich machen würde wenn mir ein Bus entgegenkommen würde. Die 18 oder 20km die wir da fahren mussten zogen sich gewaltig in die Länge. Da kam mir dann der LKW der plötzlich aus einer Seitenfahrbahn auftauchte, aber dann vor uns fuhr ganz recht. Ein Prellbock der mir die Straße freihielt. Aber wir schafften es und kamen am Parkplatz an. Die Bärenbadalm? Geschlossen!! In mir kams schon wieder hoch! Wozu fragt man eigentlich? Gehts denen nur um die Einnahmen der Maut und lügen deswegen? Die Busstation lag genau gegenüber dem Parkplatz, aber wir mussten 40 Minuten warten. Inzwischen passte ich den Maulkorb an, setzte ihn Nukka mal auf, was klar was: Er ist in Sekunden wieder herunten gewesen. Ein Nordischer und Maulkorb ist in meinen Augen Schwachsinn. Dann sah ich das Schild am Wartehäuschen. FFP2-Maske nein (also durchgestrichen!), Maulkorb definitiv JA. Na bravo. Wieder die Ansage, das wird schon nicht so sein. Langsam aber sicher wurden es dann immer mehr Leute die auf den Bus warteten. Auch Hunde, alle mit Beißkorb. Dann kam der Bus. Das erste was der Busfahrer rausplärrte war: Beißkorb! Jetzt gings los! Nukka den Beißkorb anlegen, sie wollte ihn sofort abstreifen. Sie irgndwie in den Bus hineinbekommen. Gleich in der ersten Reihe schnappt so ein Arschlochköter von der Größe einer Ratte auf sie hin (Kein Beißkorb!!), Nukka will ihn haben … ich schieb sie weiter in den vollkommen überfüllten Bus! Sie legt sich hin, will den Beißkorb abstreifen, was sie auch schaffte. Daneben ein Deutscher: “Wenn mich der jetzt beißt …!” – Dann hat ergebissen, war meine Ansage dazu. Hinter mir ein Deutscher: “Weiter, weiter!”, ich: “Ich komm da nicht weiter, alles voll!”, er wieder “Dann musst ne Lösung suchen!” … ich war knapp davor dem eine zu reißen! Nukka wieder ohne Beißkorb, ich quäle sie an unzähligen Hunden vorbei bis wir endlich hinten im Gang zur Ruhe kommen, und Frauchen sie still hält. Die ganzen 15 Minuten Fahrt zur Staumauer versuchte dann so ein Louis Viton Handtaschlrattler seinen Beißkorb an meiner Hose abzustreifen … das Frauchen? Schaute nicht mal was der macht! Ich war knapp vor dem Durchdrehen, und als wir dann endlich aus dem Bus raus konnten entschloss ich mich, nicht wieder mit dem Bus hinunter zu fahren, sondern zu gehen, auch wenn der Weg mit 1 1/2 Stunden heftig sein würde. Nukka war ausßerhalb des Busses dann schnell wieder beruhigt und entspannt, also gingen wir los. Die mächtige Staumauer hinter uns lassend, kamen wir zuerst zum Tunnel der uns ein paar hundert Meter taleinwärts führte. Gleich am Anfang ein Schild: “Klein Tibet – Montags Ruhetag”!! Mich überkam der Zorn!! Ich begann ein wenig laut zu werden, was im Tunnel recht gut ankam. Ja ich war mächtig gesättigt! Wir beschlossen aber dann doch, nach hinten zu marschieren um uns den Ort wenigstens anzusehen. Sonst wäre die Herauffahrt ja vollkommen für die Katz gewesen.

Mit traumhafter Kulisse des Tals vor uns, bewältigten wir den ersten steilen Anstieg (der vom Kartenmaterial her auch als solcher ersichtlich war), und wanderten immer weiter nach hinten, in Richtung Klein Tibet. Nach knapp über 1 Stunde betraten wir quasi kurz nach 13 Uhr die “Eingangspforte” zu diesem idyllischen Ort. Ja, es war auf Tibet getrimmt, aber von den Fotos im Internet her stellt man sich trotzdem etwas mehr vor. Auch am Weg nach hinten wehten die einen oder anderen Gebetsfahnen, aber das wars dann schon. Für die Tafeln habe ich mich nicht wirklich interessiert, ich kochte innerlich ja nach wie vor. Dann aber sahen wir, dass Leute anwesend waren, und die Hohenaualm (wie sie tatsächlich hieß) geöffnet war! Ja, jetzt entspannte ich mich wieder. Wir erklommen die letzten Höhenmeter, suchten uns einen Platz und legten eine Pause ein. Es war Selbstbedienung, aber kein Problem, es ging schnell, und die freundlichen Bedienungen da entschädigten mich wieder für den Ruhetag-Schock! Abgesehen davon gab es eine Selbstbedienungs-Area daneben, wo man sich Getränke nehmen konnte und das Geld dafür in eine Kasse schmiss. Da wir aber auch eine Kleinigkeit essen wollten, nahmen wir das Angebot der Hütte in Anspruch. Nukka rastete sich aus, es war doch ein relativ warmer Aufstieg und die Sonne knallte herunter. Ich machte mich derweilen schon mental bereit, die nächsten 2 1/2 Stunden meine Sohlen durchzuwetzen …. vorerst genoß ich jedoch die Aussicht auf die Berge, den blauen Stausee und die beruhigende Umgebung.

Anmerkung am Rande: Ich werde nie verstehen, mit welcher Gier die Touristen unseres Nachbarlandes einen Berg hochsteigen um sich dann in den Hütten breit zu machen und ihre selbst mitgebrachten Speisen und Getränke zu verzehren!! Das ist eine Frechheit sondergleichen. Und die Hüttenbetreiberinnen? Trauten sich kein Wort sagen, weil sie keine Negativbewertungen haben wollen … So funktioniert Erpressung durch Internetbewertungen, und die Betreiber verlieren Plätze die zahlende Kunden haben könnten!

Um 14 Uhr brachen wir dann auf. Es ging zurück zur Staumauer. Den Anstieg den wir wieder machen mussten sah man diesmal die ganze Zeit über. Welch ein grausames Spiel die Wegebauer da mit uns trieben! An den wunderschönen Wasserfällen vorbei schleppten wir uns halt Kilometer für Kilometer zurück zum Adlerblick (der übrigens auch geschlossen hatte) der Einkehr an der Staumauer. Hier machte ich nun ernst, ließ meine Frau zurück, und marschierte mit Nukka todesverachtend ab hier den Abhang hinunter. Auf 2,46km mussten wir 447 Höhenmeter absteigen! In Summe sollte ich an dem Tag 10,5km und 600HM in die Füße kriegen. Ich ging ja vor ein paar Jahren mal iun Krimml den “Alten Tauernweg” hinauf ins Achental. Diese Steinleiter war damals schon heftig, aber das was da heute vor mir lag, war übel! Steinstufen bis zu 0,5m mit Spalten bis zu 10cm dazwischen. Ich musste zuerst Nukka dazu animieren da runter zu gehen, und später dann permanent aufpassen, dass sie nicht in so eine Spalte rutscht und sich die Pfote bricht. Das wäre schlimm gewesen, denn wie bringt man einen verletzten 50kg Hund 1 1/2km im steilen Gelände ins Tal? Ich wollte nicht daran denken, denn auch ich bekam dann langsam Probleme. Je weiter wir nach unten kamen und meine Kräfte schwanden, desto mehr begann Nukka zu ziehen weil sie zum Auto wollte. Sie war fast nicht zu bremsen, und ich kam echt an meine Grenzen dabei. 1 Stunde dauerte diese Tortour dann bis wir endlich ins Flache kamen. Ein Bach, eine Rast, Nukka nutze sie zum Baden. Braver Hund … (ich wollte sie mehrmals erwürgen!).

Die letzten paar Meter ging es dann wieder zum Wagen bergauf. Ich versorgte die Kleine, gab ihr Wasser, holte mir auch noch schnell ein Getränk vom Automaten, und dann warteten wir auf den Bus. Wir waren offensichtlich schneller. Dieser kam dann 10 Minuten später, und so manch staunender Hundemensch wunderte sich, dass wir auch schon herunten waren. Ja, aber zu welchem Preis. (Spoiler: Die nächsten 3 Tage waren schlimm!). Heute fuhren wir dann nur mehr ins Hotel zurück und ließen den Tag ausklingen. Ich konnte mich mittlerweile fast nicht mehr rühren. Hüfte, Oberschenkel, Waden und Füße wurden zu meinen erklärten Feinden. Schmerzterror inklusive. Nach dem Abendessen ging dann Frauchen mit der Zugsau Gassi, sie wollte aber eh nicht wirklich, und dann legten wir uns schlafen.

Fotos davon gibts auch wieder:

26.09.2023. Tag 4 unseres zweiten Sommerurlaubs. Eigentlich wars ja schon ein Herbsturlaub, aber egal. Aufstehen? Frühstücken? Am liebsten wär ich auf allen Vieren gekrochen! Noch nie hatte ich so einen Muskelkater! Nicht mal nach dem “Alten Tauernweg” in Krimml! Ich fühlte mich, wie wenn mich ein Lastzug überfahren hatte. Also gabs heute keine Wanderung, sondern eine Sightseeingtour per Auto. Die Zillertaler Höhenstraße wollten wir uns das erste Mal ansehen. Wenn wir das nur vorher der Hotelwirtin gesagt hätten …

Nachdem wir es deutlich gemütlich angehen ließen, kamen wir erst knapp vor 11 Uhr zur Mautstelle der Zillertaler Höhenstraße (Maut ist hier überall üblich, wie schon erwähnt, ein Goldesel). Wir nahmen den Einstiegspunkt bei Hippach, und wollten dann oben alles erkunden und bei Riedberg wieder runter fahren. Nach dem ersten steilen Anstieg in Richtung Melchboden blieben wir in einer Kehre stehen um Nukka ein wenig erkunden zu lassen. Ein kleines Gipfelkreuz zierte den Hang. War nett anzusehen. Bis hierher war die Straße schon gewaltig eng und schlecht zu befahren. Aber es konnte ja noch besser werden dachte ich mir. Wenig später fuhren wir dann weiter in Richtung Arbiskopf, Gegenverkehr mit nicht bergtauglichen Germanen inklusive, sowie Kolonnenfahrt von 80jährigen vor uns! In den 10 Autos vor uns, die aufgefädelt wie eine Perlenkette mehr in der Mitte als am Rand der ohnehin schon engen Bergstraße fuhren, saßen zusammengezählt mindestens 900 Jahre an Lebenszeit (nur jene hinterm Lenkrad gezählt!). Das war grausam. Dann endlich ein paar Gasthäuser wo die sich von der Straße verabschiedeten und sich einparkten. Hier standen auch Unmengen an Reisebussen! Also wie die hier herauf gekommen sind, das war mir ein Rätsel! Und wie die an entgegenkommenden Fahrzeugen vorbei gekommen sind auch. Ich will lieber nicht wissen, was mit dem Gegenverkehr passiert ist, ob die nicht irgendwo weiter unten im Gebüsch lagen. Wir fuhren vorbei und weiter. Endlich war die Straße frei. Und dann kam es: Die Beschilderung der Höhenstraße war so 1A, dass wir die falsche Abzweigung nahmen, und wieder nach unten fuhren. Über den Laimacher Berg kamen wir wieder ins Tal und haben nicht mal ein Viertel der Höhenstraße gesehen. Wir entschieden aber nach der bisherigen Fahrt, unten zu bleiben und darauf zu verzichten. Als Ausgleichsalternative schlug ich vor nach Grinzling zu fahren, und dort die Tristenbachalm zu besuchen. Gesagt, getan, wir fuhren also nach Grinzling, guckten auf die Schilder (Tristenbachalm geöffnet!), fuhren die Bergstraße (ohne Maut!) hoch und parkten sich ein. Wir freuten uns schon auf ein kühles Getränk und die eine oder andere kleine Spezialität und sahen dann beim Näherkommen an die Alm: RUHETAG!!! Das gabs ja wohl wirklich nicht mehr!! Überall die gleiche Scheiße! Unten steht OFFEN, oben ist dann ZU! Mein Muskelkater quälte mich, aber trotzdem meinten wir, die 1 1/2 Stunden zur Jausenstation Steinbockhütte zu gehen. Gemütlich, mal schauen wie der Weg ist. Und es ging bergauf, steil bergauf, Kühe lagen am Weg herum (was mit Nukka zum Glück kein Problem darstellt), und es wurde immer steiler. Nach gut einer halben Stunde Aufstieg und der Aussicht auf noch mehr steile Passagen kehrten wir um. Mit meinen Beinen ging da gar nichts mehr. Ich musste ja mit Nukka an der Leine auch wieder hinunter. Durstig und mit leerem Magen kamen wir dann endlich wieder zum Auto, fuhren hinunter und kehrten in Mayrhofen bei einem MPreis ein, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen selbst verwöhnten. Danach wieder ab ins Hotel und Beine außer Dienst stellen. Ich hab den Muskelkater nicht loswerden können! Der hielt sich wie eine Zecke an meinen Beinen!

Auch von der heutigen Niederlage gibts Fotos:

27.09.2023 – Dorfbahn Königsleiten, ein Experiment mit Nuk’. Nachdem wir im Sommer mit der Isskogelbahn in Gerlos den Berg hochgefahren waren, wollten wir es diesmal mit der Dorfbahn in Königsleiten versuchen.

Vorher noch der Lacher nach dem Frühstück: Morgendliche Ansage in unserem Hotel als ich gerade aufs Zimmer ging und im Nebenzimmer die fleißigen Putzfrauen waren: “Wir wollten gerade in Ihr Zimmer, sauber machen, aber da sitzt ein Bär!!” Ich hab mich halb tot gelacht! Nukka die Bärin! Der Zimmermädchenschreck! Nukka hatte aber die Gelegenheit die beiden am Balkon kennen zu lernen und wieder einen Megastreichler einzuheimsen. Unsere “Bärin” ist ja eh eine ganz liebe.

Nuk’ ist ja nicht bergbahnerfahren, und somit ist es jedesmal ein Glückspiel ob sie mitmacht oder verweigert. Diesmal machte sie ein paar Zicken, wollte nicht wirklich in die Gondel einsteigen obwohl auch diese ebenerdig und langsam kam. Mit einem kleinen Schubs am Hintern glückte es dann aber doch, und schon gings den Berg auf 2230m hinauf. Was war das für eine herrliche Aussicht da oben! Hier befand sich auch gleich die Touristenhochburg “Gipfeltreffen” zu der ich später noch kommen werde. Nun wanderten wir zuerst mal zur Gipfelwelt Königsleiten und dem See auf 2200m hinunter. Nukka kam sah … und badete. Wie immer halt. Dieser See hatte es ihr aber irgendwie angetan. Sie wollte gar nicht mehr raus. Anschließend gingen wir um den See herum zur Endstelle des Gipfel-Liners, der über den See hinweg gespannt war. Nun hatten wir die Qual der Wahl. Sollten wir die 50HM zurück über den Schotterweg gehen der nicht viel zu bieten hatte, oder einen steilen Aufstieg zur Sattelscharte hoch auf 2240m nehmen? Der Weg war anspruchsvoll aber mit einer traumhaften Aussicht. Ich konnte Frauli dazu überreden, den Aufstieg zu nehmen, und so kletterten wir mehr oder weniger den Anstieg hoch. Oben angekommen wars dann doch wunderschön und relativ flach zum Entspannen. Nach der Sattelscharte gings dann aber den Ochsenkopf-Wanderweg doch scharf in die Höhe. Irgendwann trennten sich dann unsere Wege auf 2270m Höhe, und Frauchen umging den Anstieg in Richtung Gipfel-Liner-Startplatz. Nukka und ich krochen den Berg weiter hoch weil uns nun das Gipfelkreuz da oben reizte, besser gesagt mich, Nukka wollte ohnehin gleich gemütlicher mit Frauchen mit. Das letzte Stück des Weges auf 2315m wurde dann dem Sprichwort “Steil ists erst dann wenn man im Stehen das Gras fressen kann!” voll gerecht … aber oben wurden wir mit einer Rundumsicht belohnt die man nicht alle Tage sieht. Das Gipfelkreuz lag vor uns, wir gingen die paar Meter darauf zu … und Schock! Gleich hinter der Kuppe nach unten stand eine Liftstation!! *hahahahaaaaa*

Nein, sie war nicht in Betrieb, aber dafür ging ein angenehmer Weg von da weg hinunter zur Gipfel-Liner-Station und dann weiter zum “Gipfeltreffen“. Den haben wir natürlich dann genommen, und unterwegs auch Frauchen wieder in die Runde aufgenommen. Wir kehrten dann im Bergrestaurant ein, und schon waren wir wieder beim Thema Teuerung in den Medien. 2 Getränke und 2 Mehlspeisen, sage und schreibe 36 Euro!! Das sind knappe 500 Schilling, für alle die noch die alte Währung kannten! Das hätten die sich mit Schilling wohl nie getraut zu verlangen. Nunja, eine Touristenhochburg eben. Da reiben sie überall auf wie die Wilden. Die Bedienung war zwar 1A, auch die Qualität ok, aber diese Preise sind nicht in Ordnung, wenn man bedenkt dass es im Winter nochmals heftig teurer werden würde. Aber die Leute lassen es sich ja gefallen.

Nach der Rast und dem Genießen der Aussicht fuhren wir wieder runter nach Königsleiten und visierten unser letztes Ziel für den Tag an: Den Durlaßboden Stausee, wo wir zur Bärschlagalm wandern wollten. Der Parkplatz war schnell gefunden, und wieder mussten wir einen Anstieg bis zur Staumauerkrone hoch. Dann aber verlief der Weg fast immer eben mit wenigen An- und Abstiegen nach hinten zur Alm. Einzigartigkeit dieses Weges: Es gibt eine Einbahnregelung für Radfahrer, die ist auch ausgeschildert, weil der Weg einfach zu schmal ist. Und wer hält sich nicht daran? Richtig! Die Radler! So wie immer und überall. Mir platzte dann bei einer entgegenkommenden Gruppe der Kragen und ich fragte mal etwas lauter ob sie keine Taferln lesen können. Die Antwort? Ein glattes und freches “Nein!”! Nukka gebährdete sich jedesmal in ihrer Panik vor Radfahrern. Das ist einfach scheiße, dass die überall mit ihren Drecksrädern herumfahren und null Rücksicht nehmen. Von 10 Radfahrenden haben sich alleine heute 8 NICHT an die Regelung gehalten! Das sagt eh alles aus.

So kamen wir gegen 14 Uhr dann an der Bärschlagalm an und Nukka zog sofort in Richtung Terrasse. Die beiden Hüttenbetreiber lachten und meinten “die weiß schon wo sie hingehört” und ich klärte auf: “Ist ja auch ein Hüttenhund!”. Alles lachte. Diese Hütte ist es wert besucht zu werden. Tolle Stimmung (wenn man sich die Radler wegdenkt), lustige Wirtsleute, klasse Bedienung, top Qualität! Und am meisten zu empfehlen ist die Erbsensuppe mit Würstel sowie der Zirberne!! Wir ließen uns verwöhnen und genossen es. Doch alles Schöne hat ein Ende, und so brachen wir dann wieder auf und machten uns auf den Heimweg ins Hotel. Dort spielte sich dann das tägliche Ritual ab: Beim Reingehen das laute und kräftige Begrüßungs-Wahoooo von Nukka, um ja allen mitzuteilen dass wir wieder da sind. Streicheleinheiten vom Personal inklusive. Dann ab in den Aufzug, rauf ins Zimmer, Snackstangerl (je nachdem wie brav sie war die Kleinen, oder auch schon mal die 30cm langen), danach Futterwanne anfüllen und als Abschluss ihr “Gschloder”, die Milch-Wassermischung die sie so liebt. Wenn das alles erledigt war, umfallen und schlafen. Wenn möglich noch vom Herrchen den Bauch gekratzt bekommen. Sie ist ja wirklich eine super brave Hündin. Auch wenn sie im Zimmer bleiben musste (Frühstück und Abendessen) hörte man vielleicht ein kurzes Raunzen, aber das wars dann schon. Wenn wir zurückkamen weckten wir sie meist, wenn die Tür aufging. Sie ist also total entspannt, auch wenn wir nicht da sind.

Fotos? Ja sicher:

28.09.2023 – Der letzte Tag war angebrochen, den wollten wir gemütlich angehen, und entschieden uns für einen weiteren Besuch der Krumbachrast auf 1480m Seehöhe. Von 1290m weg, war das nicht so heftig und nach dem ersten wirklichen Anstieg gings eh relativ sanft in die Höhe. 300m Nach dem Gasthof Almstüberl ist der Weg sogar relativ flach, um dann nach der Abzweigung beim Krummbach parallel zu diesem zwar stetig aber nicht steil zur Hütte führt. Wie gewohnt wurden wir wieder toll in Empfang genommen, bekamen ein Einstandsschnapserl, gaben unsere Bestellung auf und ließen uns kulinarisch verwöhnen. Die Tiroler Knödel mit Sauerkraut sind der Hit! UND: Der von ihnen selbst erzeugte Bergkäse! Natürlich gingen wieder ein paar Stück mit in den Rucksack. Vorrat für den langen Winter. Man kann den Käse übrigens einfrieren, und bei Bedarf wieder auftauen. Schmeckt genauso wie vorher! Der Abstieg bei Kaiserwetter (das wir übrigens die ganze Woche hatten!) machte uns den Abschied etwas leichter. Wir mussten ja zurück ins Hotel, alles verstauen und packen. Tags darauf gings ja wieder zurück nach Hause ins dreckige und laute Ostblockkaff.

Fotos des letzten Tages:

29.09.2023 – Das wars, unser Herbsturlaub in Gerlos. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem herzlichen Abschied (auch Nukka kam nicht zu kurz), verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern um 9:30 Uhr und machten uns auf den Weg. Der Plan: Gerlos, Krimml, Mittersil, Pass Thurn, kleines Deutsches Eck und dann von Salzburg weiter via St. Pölten, Krems und zu allerletzt die S1-Ost zu uns. Mit allen Pausen für Nukka und uns kamen wir dann um 16:05 Uhr an. Also knapp 6 1/2 Stunden Fahrt inkl. Gassipausen. Das geht. Für einen Freitag war zwar viel Verkehr, aber es floß recht gut dahin. Außer Kitzbühel, das kostete uns fast 30 Minuten wegen Stau. Gut angekommen haben wir gleich mal das Auto entladen, alles im Haus verstaut, Nukka natürlich versorgt, und dann nur mehr gefaulenzt und entspannt. Es war schön, das Wetter passte diesmal, wir haben wieder viel Neues gesehen, und wir werden mit Sicherheit wieder kommen!

Gerlos und das Zillertal sind einfach Spitze!

Abschlußfoto gibts jetzt nur mehr eines (1):

Damit wir Euch ein bisserl Gusto auf die Spezialitäten aus Kärnten und Tirol machen!! *loooooooool*

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