COLORMATIC Reparaturset für Acrylscheinwerfer (Langzeitbericht)

COLORMATIC Reparaturset für Acrylscheinwerfer (Langzeitbericht)

Als ich mir meinen Renault Espace 4 kaufte, hatte er ja schon eine Laufleistung von knappen 172000km am Tacho. Das sah man natürlich bei manchen Dingen, und so auch an den beiden Scheinwerfern. Sie waren matt geworden, und laut Werkstätte nicht mehr für das §57a-Pickerl tauglich. Was macht man also? Richtig! Scheinwerfer tauschen … so mein Plan.

Beim dann auftauchenden Preis von 750 Euro pro Stück als Nachbau (!) und weit über 1000 Euro bei Renault, verging mir dann der Gedanke recht schnell! Selbst beim Autoverwerter nahm man Preise ab 350 Euro und mehr, und diese waren auch schon nicht mehr das Wahre! Weil es Xenon-Scheinwerfer waren, kosteten sie das gut 3fache von Halogeneinsätzen! Ausrede: Wegen der Linse! Ich begab mich ins Internet und recherchierte im April 2013 nach Ersatzscheinwerfern in allen möglichen Plattformen. Fehlanzeige. Teuer oder auch schon matt waren die Funde. Dabei stolperte ich über diverse Firmen die eine “Sanierung” der Gläser anboten. Von 100 bis 200 Euro pro Seite waren die Angebote zu finden. Ich versuchte mehr darüber zu erfahren, und stieß dann irgendwann bei WOLF21 in Wien auf der Brünnerstraße auf folgendes Produkt:

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50 Euro sollte es kosten. Ich sprach mit dem Verkäufer und er meinte, es würde sich enorm gut verkaufen habe aber noch keine Rückmeldungen erhalten. Ich entschloss mich – schon alleine wegen des Preises – zu einem Versuch, mir meine Scheinwerfer selbst wieder instand zu setzen.

Das waren die “Ausgangsprodukte”, zwei matte und verfärbte Scheinwerfer:

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Die beiliegende CD beinhaltete ein Video in dem gezeigt wurde, wie das Produkt anzuwenden ist. Da ich mir den Lack nicht kaputt machen wollte, beschloss ich aber, die beiden Scheinwerfer nicht nur rundherum abzukleben und direkt am Auto zu schleifen und zu lackieren, sondern baute sie aus. Das erwies sich bessere Lösung wie ich später feststellte.

Zuerst reinigt man die Gläser, und dann wird mit zwei verschieden feinen Schleifpapieren (nass) geschliffen und geschliffen und geschliffen … die Originalbeschichtung ist meist ziemlich hartnäckig. Nach gut 1 Stunde Schleifarbeit pro Scheinwerfer, waren die beiden gleichmäßig matt und wieder farblos. Ich konnte mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, dass dies wieder klare Scheinwerfer werden würden. Doch laut Beschreibung passte das.

Danach wird nochmal mit speziellem Reiniger geputzt, mit einem “Primer” vorgearbeitet, und danach mit einem Mehrkomponentenklarlack drüber gesprüht. Ich war mehr als überrascht als ich dann nach dem Wiedereinbau dieses Ergebnis vor mir hatte:

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Glasklar und fast wie neu! Alles zusammen mit Ausbau, Instandsetzen und wieder Einbau: 3,5 Stunden, Ersparnis gut 1450 Euro bei Berechnung von Neuen.

Mittlerweile sind 3 1/2 Jahre vergangen, und es scheint, als wäre die Ablaufzeit der beiden Scheinwerfer gekommen. Bis vor 2 Monaten war nichts zu sehen, und nun löst sich die Beschichtung erneut. Vom Rand beginnend platzt die Lackierung nun ab. Am linken Scheinwerfer löst sich ein kreisrunder Fleck nach einem Hagelkorneinschlag.

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Da ein zweites Mal komplett schleifen und lackieren mit großer Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren wird, habe ich mich dazu entschlossen nun zwei Tausch-Scheinwerfer zu besorgen. In Österreich nach wie vor der reine Wahnsinn! Gebrauchtpreise zwischen 500 und 900 (!!) Euro bezeugen vom Abzockwahn in diesem Land.

Habe aber zwei Stück in Deutschland aufgetrieben. Einer um 70 und einer um 180 Euro. Auch hier sind die Unterschiede gewaltig, aber nicht so wie bei uns. Mal schauen was ich dafür bekommen werde. Laut Fotos sollen ja beide neuwertig sein …

Fazit: Zum oben genannten Produkt COLOMATIC kann ich nur sagen: Es war eigentlich top. Die Haltbarkeit von 3 1/2 Jahren ist zwar nicht unbedingt lang, aber man kann diese Zeit doch als Erfolg werten. 50 Euro für eine solche Lebensverlängerung, da kann man nicht meckern. Wer also ein wenig Geschick hat, kann sich durchaus seine Scheinwerfergläser selbst (zumindest einmal) auf Vordermann bringen. Dann klappts auch mit dem “Pickerl” wieder!

 

21.09.2016 CV

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